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Hinweise auf Veranstaltungen, Symposien, Vorträge
 
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40.Universitätswochen für Theoretische Physik  
  Von ihrer Gründung durch Univ.-Prof. Dr. P. Urban im Jahr 1962 an wurde die Veranstaltung alljährlich vom Institut für
Theoretische Physik der Universität Graz organisiert und ausgerichtet. Die Tagung ist seit langem weit über die Teilchenphysik hinaus als "Schladming-Winterschule" bekannt.
 
Aufgrund ihrer langen Tradition und des anerkannt hohen wissenschaftlichen Niveaus wird diese Winterschule vor allem von jungen Wissenschaftern/innen aus aller Welt zu Aus- und
Weiterbildungszwecken gerne besucht. Im Lauf der Jahre hielten u.a. neun Nobelpreisträger für Physik Vorlesungen auf der Schladming-Winterschule.
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"Dense Matter"
Für die Universitätswochen 2001 wurde zum 40-jährigen Jubiläum mit "Dense Matter" ein besonders aktuelles und spannendes Thema aus der gegenwärtigen experimentellen und theoretischen Forschung in der Teilchenphysik gewählt. Im Mittelpunkt stehen die Fragen um die Entdeckung einer neuen Form der Materie, wie sie nach unserem gegenwärtigen Wissen bei der Entstehung des Universums unmittelbar nach dem Urknall existieren mußte. Es ist dies ein Plasma aus Quarks und Gluonen, den kleinsten heute bekannten Bestandteilen der (hadronischen) Materie.
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Von Quarks und Gluonen
Während in jeglicher uns umgebender Materie die Quarks und Guonen in den Atomkern-Bausteinen Proton und Neutron, bzw. allgemein in den Hadronen (den stark wechselwirkenden Elementarteilchen), "eingesperrt" sind und sich einer direkten Beobachtung entziehen, sollten sie als Freiheitsgrade des Quark-Gluon-Plasmas explizit auftauchen und, zumindest innerhalb eines beschränkten Raumvolumen, frei von ihrem "Gefängnis" auftreten können.
Lange prognostiziert
Die Existenz des Quark-Gluon-Plasmas wurde aufgrund der Quantenchromodynamik, der fundamentalen Theorie der sogenannten hadronischen (oder starken) Wechselwirkung seit längerem erwartet.

Hadronische Materie (etwa in Atomkernen) muß dafür großen Temperaturen und/oder großen Drücken ausgesetzt werden. Experimentelln wurde dies kürzlich in Schwerionenreaktionen möglich.
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Erste Berichte aus CERN
Erste Berichte über die Entdeckung des Quark-Gluon-Plasmas wurden vor knapp einem Jahr vom europäischen Beschleunigerzentrum CERN in Genf herausgegeben. In den entsprechenden Experimenten wurden Ionen von schweren Elementen wie Gold oder Blei in direkten Zusammenstößen aufeinandergeschossen. Dabei wurden in einem kleinen Raumvolumen Bedingungen geschaffen, wie sie auch beim Urknall bzw. unmittelbar danach vorgelegen haben müssen. In diesen 'Little Bangs' wurden Signale gemessen, die auf die Formierung des theoretisch schon erwarteten Quark-Gluon-Plasmas schließen lassen.
->   CERN
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Ähnliche Experimente in den USA
Inzwischen wurden an einem extra zur Untersuchung von Schwerionenstößen konstruierten Beschleuniger (RHIC - Relativistic Heavy-Ion Collider) am Brookhaven National Laboratory (BNL) in den USA ähnliche Experimente durchgeführt und erste Ergebnisse davon werden nun verfügbar.

Weitere Evidenzen über die Existenz dieser neuen Form (hadronischer) Materie können in der Astrophysik aus der Beobachtung extrem kompakter (dichter) Sterne geogen werden.
Aktueller Wissensstand in Schladming
Bei der 40. Schladming-Winterschule soll der aktuelle Wissenstand aus der theoretischen wie experimentellen Erforschung der Eigenschaften dichter hadronischer Materie gelehrt, zusammengefaßt und diskutiert werden. Dafür konnten besonders namhafte Experten als Vortragende gewonnen werden.

Zu den 40. Internationalen Universitätswochen 2001 werden zwischen 120 bis 150 Teilnehmer aus aller Welt erwartet. Ein kleiner Prozentsatz von jüngeren Wissenschaftern/innen, aus wirtschaftlich benachteiligten (osteuropäischen) Ländern, wird durch Stipendien für die Teilnahme unterstützt werden.
Theoretische Physik Graz organisiert
Die Organisation und Durchführung wird durch Mitarbeiter/innen des Instituts für Theoretische Physik der Universität Graz bewerkstelligt. Die offizielle Eröffnung der 40. Internationalen
Universitätswochen für Theoretische Physik wird am Samstag, dem 3. März 2001, um 19:00 Uhr im Stadtsaal Schladming erfolgen.

Die Vorlesungen und zugehörige Seminare werden von Sonntag, dem 4.3.2001, bis Samstag, dem 10.3.2001, jeweils an den Vormittagen und an den Abenden gehalten werden.
Zusätzliche Informationen über die Universitätswochen (auch ergangener Jahre) sind am Internet-Server des Instituts für Theoretische Physik der Universität Graz
->   Theoretische Physik der Universität Graz
 
 
 
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