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"Virtuelle Metropole" oder "literarisches Dorf"?  
  Welche Vorstellungen besitzt die "Cyber-Elite" von der zukünftigen Ordnung der Weltstädte? Und wie stehen diese zu den Großstadtfiktionen in der Literatur? In einem Vortrag am IFK geht der Medienwissenschaftler Lutz Ellrich diesen Fragen nach.  
Die Metropole als Schnittstelle Mensch-Maschine
Zu den zentralen Motiven in der Gedankenwelt der "Cyber-Elite" gehört die Annahme, daß kompakte räumliche Installationen geschaffen werden müssen, die eine dauerhafte Mensch-Maschine-Schnittstelle sicherstellen.

Auf dieser Basis können dann in der"Umwelt" des stabilen Systems, das den menschlichen Körper mit den technischen Apparaturen verknüpft, tendenziell alle herkömmlichen Begriffe zur Disposition gestellt werden.

Denn die technische Verankerung ermöglicht Relativierungen und spielerische Freiheiten, die sonst nur für Künstler typisch sind. Seinen konkreten Niederschlag findet dieser Sinn für offene Situationen in einer Reihe besonders ausgeprägter Vorstellungen.
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Stadt-Bilder und offene Situationen
- Die Stadt erscheint als "melting pot",
- die Kultur als vielgestaltige Sinnstiftung,
- das Geschlecht als austauschbare Markierung,
-die Normen- und Wertewelt als normalistische Datenlandschaft und·die Architektur als Materialisierung des Hyperraums.
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Das Buch - ein "Medium des "Dorfs"?
Im Medium Buch, das die Großstadt zum Sujet wählt, wird eine merkwürdige Gegenposition zum Medium Computer bezogen. Die neuen artistischen Texte huldigen nicht der "virtuellen Metropole", die aus elektronischen Bauelementen besteht. Hier feiert sich vielmehr das "literarische Dorf" als Errungenschaft, die unbestreitbar globale Züge trägt, aber nicht durch deren Entzifferung in seiner spätmodernen Bedeutung erfaßt werden kann.

Denn der aktuelle Stadtroman beschreibt in ethnographischer Dichte die Konstruktion von neuen Gruppenidentitäten und Kulturmustern, seien sie (wie in London oder New York) postkolonial geprägt, seien sie (wie in Berlin) fixiert auf den politisch scheinbar überwundenen eisernen Vorhang, der als "literarische Mauer" wieder ersteht.
Zwei Sichtweisen

Fiktionalisierte Metropolen aus "Fleisch und Stein" (Richard Sennett) treffen auf imaginierte "Global Cities" aus Symbolen und Daten. Wie lassen sich die gegensätzlichen Ideen über die kulturelle Bedeutung der Metropolen kombinieren, ohne das Konfliktpotential, das beide Perspektiven enthalten, zu unterschlagen?
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Vortrag am IFK
Der Soziologe und Medienwissenschafter Lutz Ellrich lehrt an der Universität Freiburg und ist derzeit IFK-Visiting Fellow.

Am Montag, 21. 10., um 18 Uhr spricht er zum Thema "Zukunft der Metropolen: Datenraum oder Kultur(h)ort?"
Reichsratsstraße 17, A -1010 Wien
->   IFK
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