Events
Hinweise auf Veranstaltungen, Symposien, Vorträge
 
ORF ON Science :  Events :  Gesellschaft 
 
Die globalisierte Stadt  
  Die Globalisierungsprozesse der letzten 20 Jahre haben zu tiefgreifenden Veränderungen in den Städten geführt. Das IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften und das Institut für Stadt- und Regionalforschung an der ÖAW laden deshalb zu einem Workshop ein, bei dem aktuelle theoretische und methodologische Fragen der Stadtforschung diskutiert werden sollen.  
Dialog zwischen den Disziplinen
Die wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Transformationen der Metropolen stellen auch die Stadtforschung vor neue Herausforderungen. Viele der althergebrachten theoretischen Konzepte und methodischen Herangehensweisen sind nicht mehr adäquat, um die sich wandelnden Metropolen zu untersuchen.

Bei dem Workshop geht es vor allem darum, kulturwissenschaftliche, ökonomische, geographische und soziologische Forschungsansätze zu verbinden, um die Gräben zwischen den Disziplinen zu verringern und die Stärken der einzelnen Perspektiven für eine holistische Stadtforschung fruchtbar zu machen.
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Workshop "Globalization and Urban Studies"
Der Workshop "Globalization and Urban Studies: How to study the metropolis in transition?", konzipiert von Rolf Lindner von der Humboldt-Universität zu Berlin und Christof Parnreiter von der ÖAW, findet am 24. und 25. Oktober 2002 am IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Wien, statt.

Das IFK beschäftigt sich im Rahmen seinen Forschungsschwerpunkt "Metropolen im Wandel" seit rund einem Jahr intensiv mit der modernen Stadt als Gegenstand der Kulturwissenschaften.
->   Programm und Abstracts zu den einzelnen Beiträgen
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"Intensive Debatte"
Ausgewiesene ExpertInnen auf dem Gebiet der Stadtforschung - so wie beispielsweise Peter Taylor von der Loughborough University, führend in der Global City Debatte und Bryan Roberts von University of Texas at Austin, der Doyen der lateinamerikanischen Stadtforschung, treffen am IFK auf junge ForscherInnen aus Österreich, Deutschland, Argentinien, Mexico und den USA, die mit innovativen Ansätzen überzeugen können. Dieser Mix soll eine intensive Debatte ermöglichen.
->   Peter Taylor/Loughborough University
Das Konzept des "Urban Imaginary"
Die gängigen Theorien über die "Global Cities" machen ökonomische Erklärungsmodelle sehr stark - und zwar zumeist auf Kosten der Spezifizität konkreter lokaler Gegebenheiten und Voraussetzungen.

Die Reduktion dieser konkreten räumlichen Umstände auf bloße Träger von ökomischen und politischen "command centers" geht vom urbanen Raum als einem a priori gegebenen neutralen "Container" aus.

Allerdings sind Städte keine solchen neutralen Behälter, die nach Bedarf beliebig gefüllt werden können, sondern vielmehr
- historisch gewachsen und mit Erinnerungen gesättigt,
- kulturell kodiert,
- aufgeladen mit Images und Bedeutungen, Bildern und Symbolen.
Auf eben dieses Konzept des "Urban Imaginary" wird sich der Workshop am ersten Tag konzentrieren.
Was sind "Global Cities"?
"Global Cities" gelten als die Orte, an denen Globalisierung stattfindet, nämlich in Form von sehr spezifischen ökonomischen Aktivitäten, die sich markant von der "Fordistischen" Metropole unterscheiden.

Und doch: die Entstehung von "Global Cities" ist begleitet von der Transformation der Beziehungen zwischen Kapital, Arbeit und Raum. Alte soziale und räumliche Ungleichheiten werden verstärkt, neue entstehen.
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Neue Dynamik der Stadtentwicklung
Städte sind also keine geschlossenen Entitäten mehr, auch keine einfachen Behälter von ökomischen Prozessen; sie entwickeln sich vielmehr in sich überschneidenden und konkurrenzierenden Dynamiken, die sich wiederum auf verschiedenen Ebenen (lokal, national, regional, global) abspielen.
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Integrative Perspektive

Diese Dynamiken lassen sich nur schwer anhand allgemein gebräuchlicher Daten analysieren, denn diese Daten sind statisch; und auch das - in den Kulturwissenschaften populäre - Konzept von der "Stadt als Text" greift zu kurz, denn es negiert die materiellen Voraussetzungen städtischer Entwicklung.

Das Ziel des Workshops "Globalization and Urban Studies: How to study the metropolis in transition?" ist es, neue Forschungsansätze zu diskutieren, die eine
Integrative Perspektive ermöglichen und überholte Dichotomien wie jene von "politischer Ökonomie" vs. "cultural studies", "global" vs. "lokal", "Soziologie" vs. "Anthropologie" überwinden.
->   IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften
->   Institut für Stadt- und Regionalforschung an der ÖAW
 
 
 
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