Events
Hinweise auf Veranstaltungen, Symposien, Vorträge
 
ORF ON Science :  Events :  Medizin und Gesundheit 
 
Psychiater-Tagung in Wien zu Diagnose-Techniken  
  Vom 19. bis 22. Juni treffen sich rund 2.000 Psychiater zu einem internationalen Kongress in Wien. Unter dem Titel "Diagnose in der Psychiatrie - Integration der Wissenschaft" wird Verbesserungen bei Einteilung und Diagnose der "Psycho-Leiden" nachgegangen.  
Bisher sehr deskriptive Beschreibung und Einteilung
400 Millionen Patienten, oft noch immer von Land zu Land, von Kulturkreis zu Kulturkreis unterschiedliche Auffassungen von den einzelnen Leiden: Die Diagnose-Kriterien psychischer Erkrankungen sind in manchen Fällen nicht vergleichbar oder in der Praxis zu kompliziert.

"Die Beschreibung und die Einteilung der psychiatrischen Erkrankungen ist natürlich noch immer sehr deskriptiv. Doch immer mehr kommen auch biologische Faktoren hinzu", erklärte Tagungspräsident Wolfgang Fleischhacker, Vorstand der psychiatrischen Universitätsklinik in Graz, gegenüber der APA.
...
Kongress in Wien
Die "Welt-Psychiatrie-Vereinigung" (WPA) erwartet vom 19. bis 22. Juni rund 2.000 Psychiater zu ihrem Kongress im Konferenzzentrum in der Wiener Hofburg.
->   Der Kongress in Wien
...
Pragmatischere Herangehensweise in den USA
Trotzdem steckt die objektive "technische" Wissenschaft bei der Beurteilung von Symptomen noch in den Kinderschuhen.

Umso wichtiger ist es gerade in der Psychiatrie deshalb, zumindest die für Patient und/oder Arzt erkennbaren beschreibenden Merkmale einer Erkrankung international zu vereinheitlichen und überhaupt einfacher zu machen. Fleischhacker: "Vor allem aus den USA kommt die Tendenz, die Diagnosen einfacher und somit auch leichter anwendbar zu machen."

Das sei Konsequenz der pragmatischen Zugangsweise der Amerikaner. International einheitliche Kriterien erlauben aber auch erst globale Vergleiche und klinische Studien.
Verschiedene Kulturen, verschiedenes Leiden
Dabei gilt es auch klar herauszufiltern, was denn wirklich die Haupt- und die Nebenkriterien sein müssen, die auf das Vorliegen einer Erkrankung schließen lassen.

Der Psychiater: "Wir leiden auf Grund unserer verschiedenen kulturellen Einflüsse auch anders. Der Wiener wird beispielsweise bei einer Depression eher verdrießlich und grantig reagieren. Im südlichen Ländern klagen die Patienten weniger, sie haben mehr körperliche Symptome." Jede Einteilung ist also auch eine Gratwanderung zwischen den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Kulturen in Gesundheit und Krankheit.
Gilt auch bei Neurosen
Ähnlich ist das übrigens auch bei den Neurosen. Fleischhacker: "Ein Betroffener aus dem Silicon Valley wird sich eher von Computern 'verfolgt' fühlen. Ein Mensch aus der indigenen Bevölkerung in Afrika wird mehr Geister 'hören'." - Die Ausformung des Leidens ist anders, die Krankheit aber die selbe.
->   WPA
 
 
 
ORF ON Science :  Events :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick