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Portal für Geschichtswissenschaft feiert Geburtstag  
  Eine der besten und umfassendsten Websites zu Geschichtsforschung feiert heute ihren fünften Geburtstag. Seit 2000 bietet "historicum.net" detaillierte und für verschiedene Zielgruppen aufbereitete Informationen zu ausgesuchten Themengebieten und aktuellen Publikationen. Entstanden aus einem "Server für frühneuzeitliche Geschichte" versteht sich historikum.net heute als "Netzwerk" für die Geschichts- und Kunstwissenschaften.  
Breites inhaltliches Spektrum
Das interdisziplinäre Informationsangebot umfasst nicht nur Subportale zu so unterschiedliche Themen wie Hexenforschung, jüdische Geschichte oder Krieg und Gesellschaft, es bietet auch elektronische Journale und Materialien für den Einsatz in Unterricht und Lehre. Darüber hinaus dokumentiert das Portal aktuelle Diskussionen, kündigt Termine an und hilft mit umfangreichen Linksammlungen bei der Recherche.

Organisatorisch wird das Portal von Historikern der Universitäten Köln und München betreut, wobei die einzelnen Themenportale von jeweiligen Fachredakteuren inhaltlich am neuesten Stand gehalten werden.
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Bild: historicum.net

Szene einer Hexenverbrennung aus dem "Tractatus synopt. de retractu consanguinitatis et Responsum Iuris de Processu contra sagas" von Theodor von Reinkingk (1662)
Hexenforschung als langjähriger Schwerpunkt
Besonders gut ausgebaut ist die Website zum Thema Hexenforschung. Dazu werden nicht nur regelmäßig neue Forschungsarbeiten veröffentlicht. Online abrufbar ist auch ein "Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung", das als wissenschaftliches Nachschlagewerk die neueren sozial-, kultur- und rezeptionsgeschichtlichen Ansätze der Hexenforschung so breit wie möglich einbeziehen will.

Als Verfasser der einzelnen Artikel scheinen universitär verankerte "Hexenforscher" auf, die mit regelmäßigen Veröffentlichungen auf Neuigkeiten hinweisen. Darüber hinaus kann man sich über die Intensität der Hexenverfolgung auch nach Regionen gegliedert informieren - eine interaktive Landkarte macht es möglich.
->   Hexenforschung bei historicum.net
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Hexenverfolgung keine gezielte Strategie gegen Hebammen
Die auf der Website publizierenden Wissenschaftler räumen dabei auch immer wieder mit Mythen auf. So widmete sich etwa Historiker Walter Rummel der Legende, dass die Hexenverfolgung Teil einer gezielten Strategie von Kirche und Staat war, den Beruf der Hebammen mit all ihrem Wissen zum weiblichen Körper zu vernichten.

Rummel meint, dass diese These wissenschaftlich nicht zu halten sei. Das Ausmaß, in dem Teile der Bevölkerung Verfolgungen gefordert, durchgesetzt und in ihrem Ablauf bis hin zur Auswahl der Opfer bestimmt haben, mache es unmöglich, von einer rein obrigkeitlichen Verfolgungsinszenierung zu sprechen. Denn warum sollte die Bevölkerung ihr volksmedizinisches Personal liquidieren, fragt Rummel in seinem Beitrag über "Weise Frauen als Opfer der frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen".
->   Original-Beitrag von Walter Rummel
Von der frühen Neuzeit zu einem übergreifenden Portal
Am Beispiel der Hexenforschung kann man noch den Kern des Projekts "historicum.net" sehen: Vor fünf Jahren startete es als "Server Frühe Neuzeit", in der Zwischenzeit wurde das Angebot aber ausgeweitet.

Heute verfügt die Website auch über Länderportale, die von externen Kooperationspartnern betreut werden und langfristig zu einem "epochenübergreifenden Informationssystem zur europäischen Kultur und Geschichte" ausgebaut werden sollen.
Rezensionen und "Link-Winks"
Immer wieder Informationen zu aktuellen Themen liefert die Redaktion von historicum.net durch ihr Online-Rezensions-Magazin "Sehepunkte", an dem auch eine Vielzahl von externen Autoren mitarbeitet.

Aber nicht nur Forschungsarbeiten werden rezensiert, auch auf interessante Angebote im Internet wird mit einem wöchentlichen "Link-Wink" hingewiesen. Darüber hinaus bietet historicum.net zahlreiche Hinweise auf geschichtswissenschaftliche Journals, Kataloge und Schriftenreihen.
->   Rubrik "Rezensionen" bei historicum.net
Didaktische Hilfsmittel online
Noch im Aufbau begriffen sind didaktische Hilfen für Lehrer an Schulen, aber auch für Wissenschaftler.

In der Rubrik "Lehre" sollen längerfristig sowohl Unterrichtsmaterialien im Netz wie auch Tools für internetgestützte Veranstaltungen zu finden sein.
Mehr als 400.000 Zugriffe monatlich
Nach fünf Jahren Vermittlungs- und Dokumentationsarbeit ziehen die Organisatoren von historicum.net eine positive Bilanz, die sich auch in den Zahlen niederschlägt: So verzeichnen sie nach eigenen Angaben monatlich mehr als 400.000 Zugriffe von über 18.000 unterschiedlichen Rechnern.

Elke Ziegler, science.ORF.at, 24.1.05
->   Mehr zum Thema Geschichtswissenschaft im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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