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Lebens-Mittel in der Diskussion  
  BSE, MKS, Schweinemast-Skandal aber auch Keimparadiese in Fertigprodukten und gefälschte Etiketten: Seit den Lebensmittelkrisen der vergangenen Monate herrscht tiefe Verunsicherung unter den Konsumenten.  
Am Mittwoch schlug die Arbeiterkammer bei einer Pressekonferenz über Lebensmittelsicherheit Alarm. Die Zahl der Beanstandungen bei Untersuchungen von Fleisch und Fisch etc. sei seit Jahren gleich hoch.
26 Prozent aller Lebensmittel beanstandet
Die amtliche Lebensmitteluntersuchung beanstandete im Jahr 2000 österreichweit 26 Prozent aller gezogenen Lebensmittelproben. In absoluten Zahlen: von 39.929 waren das 10.688. Laut AK Wien wurden 1.129 davon als gesundheitsschädlich eingestuft, 3.830 als verdorben. Ein großer Teil der Beanstandungen erfolgte auf Grund von Verstößen gegen die Lebensmittelkennzeichnungsverordnung.
ORF-Enquete
Heute, Donnerstag, findet im ORF-Zentrum eine Enquete zum Thema "Lebens-Mittel - Trends in der Produktion, im Handel und im Konsum" statt.

Veranstaltet wird die Enquete in Kooperation mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem Ökosozialen Forum Österreich.
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ORF-Enquete
Auf der seit 9 Uhr im ORF-Zentrum tagenden Enquete gehen Vertreter aus Landwirtschaft, Handel, Lebensmittelindustrie und Wissenschaft vielen offenen Fragen nach: etwa den "Wert" der Nahrungsmittel, ihrer Qualität, Vielfalt und Herkunft; den Strategien zur Lebensmittelsicherheit in Österreich; der Rolle des Lebensmittelhandels wie auch der Zukunft des Genießens in einer Zeit von Fast Food.

Science.orf.at wird heute in einem eigenen Schwerpunkt über die Ergebnisse der Enquete berichten.
->   Programm
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Die Trends in Produktion, Handel und Konsum
Vielfach wird eine falsche Politik in der Landwirtschaft für die gegenwärtige Krise verantwortlich gemacht: Massentierzucht und Marktzwänge gelten als allgemeine Übeltäter.

Welche Entwicklungsmöglichkeiten hat die Landwirtschaft in Österreich? Im März forderte Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer (ÖVP) eine Vermarktungsoffensive und verbesserte Ausbildung in der Biolandschaft, die diese in Österreich florieren lassen sollten.

Allerdings lehnt ein Großteil der Agrarpolitiker die Biolandwirtschaft als Leitbild des österreichischen Agrarsystems ab. Denn nicht eine Vermehrung des Bioanteils müsse deren primäres Ziel sein, sondern ein hohes Niveau bei allen landwirtschaftlichen Produkten.

Doch welche rechtlichen und marktpolitischen Voraussetzungen beinhaltet das?
Lesen Sie mehr zum Thema auf science.orf.at:
->   Biobauern und die Krise der Landwirtschaft
->   Biologische Landwirtschaft mindert BSE-Risiko
Die Krise als Chance
Die Auswirkungen der Krise auf die Ernährungsindustrie sind noch nicht abzusehen. Doch gilt es, die Chance in der Krise zu sehen und ein neues Bewusstsein für Qualität und Wert der Lebensmittel zu schaffen.

Während aus Angst vor BSE Umsatzrückgänge bei Fleisch, Wurst und bei Gewürzen für die Fleischverarbeitung zu verbuchen sind, stehen dem Zuwächse bei Fisch, Geflügel sowie Obst, Gemüse und Milchprodukten gegenüber. Die Unternehmen versuchen nun, ihre Rezepturen umzustellen und Produkte ohne Fleischanteile anzubieten.
Sicherheit hat ihren Preis
Auch hat die gegenwärtige Diskussion um die Sicherheit und Qualität der Lebensmittel die Bereitschaft der Verbraucher erhöht, höhere Preise zu akzeptieren. Demgegenüber steht der seit Jahren gleichbleibende Trend im Lebensmittelhandel, die Lebensmittelpreise im Sinne der Konsumenten zu senken. So auch im Jahr 2000 (um 0,4 Prozent).

Doch wird von vielen Seiten gefordert, dass mehr Geld in die Kontrolle der Lebensmittel fließen müsse. Bereits seit 1995 gebe es in Österreich ein sinkendes Budget dafür, das im vergangenen Jahr noch einmal um 15 Prozent gekürzt worden sei, monierte unlängst die Umweltsprecherin der Grünen, Eva Glawischnig. "Keine 200 Millionen Schilling jährlich" würden dafür ausgegeben.

Der Verbraucher jedoch erwartet eine seriöse und nachvollziehbare Qualitätssicherung.
Der Wert der Lebensmittel
Gesunde Lebensmittel haben einen Wert - das muss den Verbrauchern klar gemacht werden. Doch darf bei all dem nicht vergessen werden, dass der falsche Umgang mit Lebensmitteln und eine unrichtige Ernährung viel gefährlicher für Erkrankungen etwa des Herz-Kreislauf-Apparats sind als es beispielsweise der Verzehr von ordentlich kontrolliertem Fleisch ist.

(red)
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01.01.2010