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Internationale Gemeinschaft gegen Aids  
  Bei dem bislang größten Treffen zum Thema Aids in Afrika hat UNO-Generalsekretär Kofi Annan die Einrichtung eines internationalen Hilfsfonds für den Kampf gegen Aids gefordert.  
In diese Kasse sollten jährlich sieben bis zehn Milliarden Dollar (107.7 Mrd. ATS bis 154 Mrd. ATS) eingezahlt werden, erklärte Annan auf dem Anti-Aids-Gipfel der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU).

Bei dem Treffen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja beraten 47 Staats- und Regierungschefs über Möglichkeiten, Aids, Tuberkulose und andere Infektionskrankheiten einzudämmen.
Ein Quantensprung der Finanzierung
Laut Annan belaufen sich die Mittel für die Aids-Hilfe in den Entwicklungsländern derzeit weltweit nur auf etwa eine Milliarde Dollar. Es sei jedoch die zehnfache Summe notwendig, die dann immer noch lediglich ein Prozent der globalen Militärausgaben ausmache.

''Wir müssen öffentliche wie private Spender davon überzeugen, dass dieses Geld gut angelegt ist'', erklärte Annan in seiner Rede. Das Geld sei unter anderem nötig zur Behandlung, für Aufklärungskampagnen, für die Forschung, zum Ausbau des Gesundheitswesens und zur Versorgung von Aids-Waisen.
Oberstes Ziel: Eindämmung des Virus
Erstes Ziel müsse es sein, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sagte Annan. Die Politiker der afrikanischen Länder rief er auf, ''die Mauer des Schweigens und der Scham zu durchbrechen, die dieses Thema immer noch in zu vielen afrikanischen Gesellschaften umgibt''. Infizierte dürften nicht länger ausgegrenzt und stigmatisiert werden. Frauen müssten größere Rechte bekommen und stärker über ihr Leben bestimmen dürfen, betonte Annan.
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36.1 Millionen Menschen infiziert
Wie aus dem jüngsten Welt-Aids-Bericht der Vereinten Nationen hervorgeht, dürften bis Ende dieses Jahres weltweit 36.1 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert sein, wobei für 2001 etwa 5.3 Millionen Neuinfektionen prognostiziert sind. Seit Ausbruch der Seuche vor rund 20 Jahren fielen ihr fast 22 Millionen Menschen zum Opfer.
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Schwerpunkt Afrika
''Afrika wird nicht länger mit dieser Katastrophe allein gelassen'', machte Annan in seiner Rede Hoffnung. ''Seine Not hat Aufmerksamkeit erregt und das Gewissen der ganzen Welt aufgerüttelt.''

Microsoft-Gründer Bill Gates, der Annan im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit unterstützt, begrüßte die Forderung nach einem internationalen Fonds. Er forderte die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, sich in großem Ausmaß zu beteiligen.

''Länder wie die USA, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Italien, Japan und Deutschland sollten alle zusammenkommen und den Aufruf des Generalsekretärs unterstützen'', erklärte Gates am Donnerstag. ''Wenn sie das nicht tun, werden aus den 36 Millionen Aids-Infizierten bald 136 Millionen.''
Ein Ministerium für Aids
Der Vorsitzende der Organisation Afrikanischer Einheit (OAU), der togoische Präsident Gnassingbé Eyadéma, forderte die Einrichtung eines Ministeriums für den Kampf gegen Aids.

Im Namen aller jungen Afrikaner sagte der nigerianische Junge Abayuri Mutimi Mighty an die Adresse der Gipfelteilnehmer, sie hätten es in der Hand, das Leben von Millionen junger Menschen zu verbessern, die im Sterben lägen.

(APA)
Weitere Informationen über Aids finden Sie in science.orf.at unter..
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01.01.2010