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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Europaweites Klima-Projekt unter österreichischer Leitung  
  Unter österreichischer Leitung bauen 22 Forschungsgruppen in den Gebirgs-Regionen Europas das erste Monitoring-Netzwerk auf, das die Auswirkungen des Klimawandels auf alpine Lebensräume dokumentieren wird.  
Die Erde wird wärmer und wärmer, die neunziger Jahre waren das heißeste Jahrzehnt des vergangenen Jahrtausends, hieß es Donnerstag Abend bei einem vom WWF organisierten Pressetermin anlässlich des Starts von "Gloria Europe" unter der Leitung des "Naturschutz-Professors" Georg Grabherr von der Universität Wien.

Diese Entwicklungen haben Auswirkungen auf Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten, die sich an die geänderten Verhältnisse anpassen - oder aufgeben.
Aussagen über Langzeitveränderungen
"Mit 'Gloria' werden erstmals Aussagen über mögliche
Langzeitveränderungen der Lebensräume und drohende
Biodiversitätsverluste möglich", strich Professor Grabherr die
Bedeutung des von der Europäischen Union geförderten Projekts hervor. Die Kosten wurden mit 1,35 Millionen Euro (18,6 Millionen Schilling) beziffert.
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Pflanzen im Hochgebirge besonders sensibel
"Gloria" konzentriert sich auf alpine Lebensräume, da die
Pflanzengesellschaften der Hochgebirgsregionen besonders sensibel auf Änderungen der klimatischen Bedingungen reagieren, der Einfluss des Menschen geringer ist als in den Niederungen und die räumlich nahe Abfolge von Vegetationsstufen rasche Aussagen über klimatisch bedingte Standortveränderungen zulässt. Zudem soll das Projekt in naher Zukunft weltweit ausgedehnt werden, und kein anderer Lebensraum ist so gleichmäßig über den Erdball verteilt wie alpine Regionen. Dadurch ergeben sich ideale Vergleichsmöglichkeiten.
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Gipfel von der Sierra Nevada bis in den Ural
Bevor sich abschätzen lässt, was der Klimawandel für die alpine Flora bedeutet, ist umfangreiche Forschungsarbeit notwendig. Im Sommer werden die Experten auf 72 ausgewählten Gipfeln, von der Sierra Nevada bis in den Ural, Beobachtungsflächen abgrenzen und die Pflanzen bezüglich ihrer Zusammensetzung und Dichte erfassen.

Der österreichische Standort liegt auf dem Hochschwab in den Nordostalpen. In der Schweiz wurde der Bellalp in den Walliser Alpen ausgesucht. In Italien gibt es mehrere Standorte, etwa im Majella-Massiv (Zentralapennin) oder am toskanisch-emilianischen
Apennin.
Regelmäßige Kontrolle der Flächen
In regelmäßigen Abständen werden die ausgewiesenen Flächen kontrolliert und die Ergebnisse verglichen. Dadurch ergeben sich im Lauf der Jahre Referenzdaten, wie sie zum Beispiel für die Entwicklung der Temperaturen seit langer Zeit vorliegen.

So ein Projekt braucht natürlich Zeit, bis es Ergebnisse abwirft: Die Einrichtung einer Beobachtungsfläche dauert zwar nur rund zwei Wochen. Kontrolliert werden die Standorte, die Auskunft über das Auftreten und Verschwinden von Arten geben können, in fünf- bis
zehnjährigen Abständen. Je nach Fragestellung können die Intervalle aber auch kürzer gefasst werden.

(APA/red)
->   Projektbeschreibung des GLORIA-Projektes als pdf-dokument
->   Institut für Ökologie und Naturschutz
 
 
 
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01.01.2010