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Tito auf dem Weg zur ISS  
  Ungeachtet der Computerprobleme auf der Internationalen Raumstation ISS ist der erste Weltraumtourist Dennis Tito mit einer russischen Rakete ins All gestartet. Die Sojus mit Tito und den beiden russischen Kosmonauten hob plangemäß um 9.37 Uhr MESZ vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab.  
Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA am Freitag (Ortszeit) in Houston mitteilte, stimmte die russische Seite zu, das für Montag geplante Andocken der Raumkapsel an die Internationalen Raumstation (ISS) notfalls um einen Tag zu verschieben, wenn die bestehenden Computerprobleme bis dahin nicht gelöst seien.

Wegen dieser Probleme war der planmäßige Start von Tito bis zuletzt unsicher gewesen. Während die USA auf eine Verschiebung drängten, hielt die russische Raumfahrtbehörde am ursprünglichen Zeitplan fest. Der Sprecher der Behörde, Sergej Gorbunow, bekräftigte den Starttermin für 09.37 Uhr MESZ und warf der NASA vor, den Abflug verzögern zu wollen, weil sie gegen den Flug des 60-jährigen Titos ins All seien.
Neue Ära der Raumfahrt
"Alle Probleme waren politischer Natur", sagte Juri Koptew, Leiter der Russischen Raumfahrbehörde gegenüber dem kasachischen Fernsehen. "Zu unserer allgemeinen Zufriedenheit konnten wir schließlich jedoch mit allen Partnern eine Einigung erzielen."

"Dieser Flug ins All markiert eine Neue Ära in der Geschichte der Raumfahrt, wo nicht nur professionelle Kosmonauten, sondern auch Amateure ins All fliegen können", meinte er.
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Die NASA hatte sich aus Sicherheitsgründen lange gegen den Flug von Tito ausgesprochen, schließlich jedoch unter Auflagen zugestimmt. Tito zahlte der russischen Raumfahrtbehörde etwa 20 Millionen Dollar (22,2 Mill. Euro/305 Mill. ATS), um auf die ISS fliegen zu dürfen. Er soll bis zum 6. Mai im All bleiben.
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Computerausfall auf der ISS
In der Raumstation waren am Dienstag drei Computer ausgefallen, von denen bis Freitag nur einer wieder in Betrieb genommen werden konnte. Die NASA hat deshalb den Aufenthalt der an der ISS angedockten Raumfähre "Endeavour" bis Montag verlängert.

Die Einrichtungen der "Endeavour" unterstützen derzeit die Verbindung der ISS mit der Bodenstation. Die Raumfähre hätte ursprünglich am Samstag wenige Stunden nach dem Start der "Sojus"-Kapsel von der ISS abfliegen sollen.
Ungemütlich nah am Heck der Endeavour
Die NASA hatte sich für eine Verschiebung des "Sojus"-Starts ausgesprochen, um einen Zusammenstoß mit der "Endeavour" auszuschließen. Der Leiter für Raumflüge bei der NASA, Phil Engelauf, sagte, die "Sojus"-Kapsel werde "ungemütlich nahe" an das Heck der "Endeavour" herankommen, wenn sie vor dem Ablegen der Raumfähre andocken würde.

Mittlerweile rechnet die NASA aber mit einer Lösung der Computerprobleme im Laufe des Samstag. Durch die nun zugesagte Verschiebung des Andockens der "Sojus" im Notfall, soll nun die Möglichkeit eines Zusammenstoßes mit der "Endeavour" ausgeschlossen werden.

(APA/red)
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01.01.2010