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Eiweiß entfernt Alzheimer-Giftstoffe  
  Bei Alzheimer-Patienten sammeln sich im Gehirn für die Nervenzellen giftige Proteine an. US-Wissenschaftler haben jetzt einen Eiweißstoff entdeckt, der die "Aufräumarbeiten" beschleunigen und so zu einem Abtransport der schädlichen Proteine führen könnte.  
Bei dem Eiweiß handelt es sich um die Substanz TGF-b1. Sie aktiviert normalerweise im Gehirn die so genanten Glia-Zellen.

"Die Wissenschaftler glaubten bisher, dass eine Aktivierung dieser Glia-Zellen im Rahmen von entzündlichen Prozessen schädlich wäre. Wir haben aber gezeigt, dass diese Zellen - wenn sie durch TGF-b1 aktiviert werden - eine vorteilhafte Wirkung haben können", erklärte jetzt Dr. Tony Wyss-Coray, Wissenschaftler am Gladstone Institut für neurologische Erkrankungen an der Universität von Kalifornien.
Versuch an Mäusen
Die Forscher züchteten Mäuse, die im Gehirn vermehrt das menschliche Beta-Amyloid bildeten. Dieses Protein sammelt sich auch bei Morbus Alzheimer im Gehirn der Erkrankten an und ist für die Nervenzellen giftig.

Doch gleichzeitig hatten sie die Mäuse auch genetisch so verändert, dass sie auch noch zusätzlich mehr TGF-b1 im Hirn produzierten. Das Ergebnis: Die Tiere mit mehr TGF-b1 hatten um 75 Prozent weniger Ablagerungen des Alzheimer-Proteins als Tiere ohne TGF-b1.

Sogar im Labor ließen sich diese Beobachtungen nachvollziehen: Brachten die Wissenschaftler in Petri-Schalen Glia-Zellen mit Beta-Amyloid zusammen und fügten sie dann auch noch TGF-b1 hinzu, dann regte dieses Eiweiß die Glia-Zellen dazu an, das schädliche Protein zu zerstören.

(APA)
->   Gladstone Institut für neurologische Erkrankungen
 
 
 
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01.01.2010