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Haaatschi! Welt-Allergie-Tag  
  Die meisten Allergiker in Österreich leiden unter einer Pollenallergie. Experten gaben anlässlich des heutigen Welt-Allergie-Tages bekannt, dass es sich heuer um ein besonders starkes Pollenjahr handelt.  
Ob Katzenhaare, Nahrungsmittel oder Pollen - 900.000 Österreicherinnen und Österreicher leiden unter Allergien. Die meisten von ihnen reagieren auf Blütenpollen mit Niesen, Schnupfen, Juckreiz oder Bindehautentzündung
Pollen im Anflug
Ein warmer Frühlingstag, ein leichtes Lüfterl und schon ist der Heuschnupfen da: Niesen, Schnupfen, rote Augen. Werden die Blüten- oder Gräserpollen eingeatmet, setzen sie sich in den Schleimhäuten von Nase und Lunge fest. Der Körper erkennt in den Pollen einen fremden und gefährlichen Eindringling und produziert Abwehrstoffe, mehr und heftiger als nötig.
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Die Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems gegen an sich harmlose Stoffe, wie eben Pollen.
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Birke, Platane und Eiche
Die Birkenpollen gelten heuer als besonders aktiv. Die Birkenblüte klingt aber demnächst ab, dafür plagen bald Platane, Eiche und Gräser die Allergiker, sagt der Lungenfacharzt, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Popp.
Allergietests im Netz
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Allergien nehmen zu
Die Zahl der Allergiker nimmt stetig zu, geschätzte 900.000 sind es derzeit in Österreich. Experten mutmaßen, dass übertriebene Hygiene die Ursache ist.

Der Lungenfacharzt Norbert Vetter, Vorstand am Pulmologischen Zentrum der Stadt Wien, spricht von der Allergie als Zivilisationskrankheit: ''Früher musste man sich gegen Infektionskrankheiten wehren. Heute muss man das nicht mehr: alles ist sauber, man hat keine Kinderkrankheiten mehr. Jetzt wehrt sich der Körper gegen das, wogegen er sich früher nicht wehren musste ¿ gegen Pollen, Katzenhaare, etc. Kinder, die normal aufwachsen und nicht unter einer ''Käseglocke'', werden auch weniger Allergien entwickeln.¿
Früherkennung
Mittels Hauttest kann eine Allergie erkannt werden. Dabei werden verschiedene Allergene auf die Haut gebracht. Ist man auf einen Stoff allergisch, rötet sich die Haut oder schwillt an. Ist das Ergebnis nicht eindeutig, wird ein Bluttest herangezogen.
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Einmal Heuschnupfen, heißt bei vielen Betroffenen immer Heuschnupfen. Ohne Behandlung kann die Allergie sogar von Jahr zu Jahr schlimmer werden.
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Die Behandlungsmöglichkeiten der Allergie
Medikamente gegen Heuschnupfen setzen meist bei den Beschwerden an: die rinnende Nase, die roten Augen und der Husten werden mit Inhalatoren, Homöopathie, Pollencremen, Kortisontabletten oder Nasensprays besänftigt.

Eine andere Methode ist die Hyposensibilisierung, bei der das Allergen wiederholt gespritzt wird, um den Körper unempfindlich zu machen.
Eine Schutzimpfung gegen Allergien gibt es noch nicht, österreichische Forscher arbeiten daran.
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Tipps für Allergiker
 An sonnigen und windigen Tagen besser nicht ins Freie gehen, besonders Wiesen und Felder meiden.
 Ins Auto einen Pollenfilter einbauen.
 Wer am Land wohnt, sollte nicht in der Früh lüften, da dann die Pollenbelastung besonders stark ist; in der Stadt hingegen machen sich die Pollen vom Wind vertragen erst am Abend bemerkbar.
 Haare vor dem Schlafengehen waschen und die Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer lassen.
 Allergiker sollten aufs Rauchen verzichten, um den Allergenen durch die ständige Reizung der Atemwege nicht noch den Angriff auf die Schleimhäute zu erleichtern.
->   Pollenwarndienst
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Risiko Asthma
Dreißig Prozent der Betroffnen wissen gar nicht von ihrer Allergie, sondern halten sie für einen Schnupfen.

Doch wer seinen Heuschnupfen nicht behandeln lässt, riskiert seine Gesundheit: neue Allergien können dazukommen, aus der rinnenden Nase und den geröteten Augen kann auch Asthma werden, warnt der Lungenfacharzt Vetter: ''Nach einigen Jahren Schnupfen und Augenbrennen rutscht die Allergie in die Bronchien und dann kann die Allergie Ursache eines Asthma werden ¿ und das ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung.''

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010