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Mit den Augen des Fremden  
  Neue Sichtweisen auf die steirische Landeshauptstadt verspricht eine Reihe von Stadtführungen, die von ausländischen Studierenden in Graz durchgeführt werden.  
Die jungen Leute aus Afrika und Asien haben auf Initiative des Afro-Asiatischen Instituts und des Grazer Vereins für Geschichts- und Bildungsarbeit Graz ''Clio'' sechs Rundgänge durch die Stadt erarbeitet, die das multikulturelle Leben der Stadt in Geschichte und Gegenwart aufzeigen. Die kostenlosen ''Entdeckungsreisen'' finden ab dem 16. Mai bis zum 20. Juni 2001 jeweils Mittwochs statt.
Multikulturelle Stadt Graz
In Graz leben Studierende aus 99 Ländern, Einwanderer und Flüchtlinge aus Osteuropa, italienische Bau- und Ziegelarbeiter und Südfrüchtehändler, bosnische Soldaten und russische Kriegsgefangene, ehemalige vietnamesische ''Boat-People'', die die ersten China-Restaurants eröffneten.

Sie alle bereicherten seither mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen das Angebot in Kultur, Kunst und Gastronomie, ist der Studienreferent des Afro-Asiatischen Instituts in Graz, Wolfgang Moser, überzeugt. Mit den Führungen will man nun die Aufmerksamkeit auf diese spezielle Facette der Stadt lenken.
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Die Führungen
-Berühmte ''fremde'' Grazer in Politik, Wissenschaft und Kunst, wie zum Beispiel Erzherzog Johann, der bekanntlich nicht in der Steiermark, sondern in der Toskana geboren wurde, stehen im Zentrum der ersten Führung am 16. Mai (Treffpunkt: Leechgasse 50).
-Die noch immer vorhandenen Spuren einer jahrhundertelangen Diffamierung der Türken werden am 23. Mai gezeigt.
-In den Bereich der Botanik entführt der Rundgang am 30. Mai, an dem sowohl die exotischen Pflanzen in den Grazer Stadtgärten am Schlossberg und dem Murufer als auch heute nicht mehr wegzudenkende 'fremdländische' Nutzpflanzen im Mittelpunkt stehen.
-Der Vielfalt fremder Religionen( 6. Juni), den Zeiten fremder Herrscher in Graz
- von den Römern bis zu den britischen Besatzungstruppen(13. Juni)
-sowie den italienischen Einflüssen in der Grazer Architektur (20. Juni) sind die weiteren Termine gewidmet.
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Von Gebäuden, Straßen und Gräbern
Neben einer stark von Italienern geprägten Altstadtarchitektur erinnern die feudale Villa des ehemaligen Königs Alexander I. von Bulgarien, Straßen- und Ortsnamen, Grabsteine von Römern, Juden und Slawen, Versammlungsräume, welsche Kirchen und türkische Moscheen, Restaurants und natürlich Denkmäler daran, dass Graz nicht nur Heimat deutschsprachiger Österreicher war und ist.

(APA)
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Die Führungen finden jeweils um 17.00 Uhr statt. Treffpunkte können beim Afro-Asiatischen Institut, Leechgasse 22, 8010 Graz, Tel.: 0316/ 324 434-58 oder ''Clio'' - Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit, Großgrabenweg 8. 8010 Graz, Tel.: 0676/ 64 85 414, erfragt werden.
->   Clio-Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit
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01.01.2010