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Scharfe EU-Kritik an Gentech-Babys  
  Am Wochenende wurde bekannt, dass in den USA mehrere Babys mit den Genen von drei Menschen geboren wurden. Dies ist im Europäischen Parlament auf scharfe Kritik gestoßen und als "Beginn der Menschenzüchtung" bezeichnet worden.  
Beginn der Menschenzüchtung?
Als "Spiel mit dem Feuer" bezeichnete Peter Liese, CDU-Abgeordnete und Vorsitzender der Bioethik-Arbeitsgruppe seiner Fraktion, am Montag in Brüssel die Eingriffe. "Diese Experimente sind der Beginn der Menschenzüchtung."

Die zusätzlichen Gene übertragen sich auf alle nachfolgenden Generationen. Sie haben laut Liese damit nicht absehbare Konsequenzen. "Keimbahnmanipulationen am Menschen dürfen nicht zugelassen werden. Dies muss Europa auch gegenüber anderen Teilen der Welt deutlich machen", sagte Liese. "Außerdem wird mit dieser Methode auch der gezielten Beeinflussung anderer Merkmale, wie Körpergröße und Intelligenz, Tür und Tor geöffnet."
In EU verboten
Auch einige US-Forscher kritisierten die Behandlungsmethode als Eingriff in die menschliche Keimbahn. Dieser Eingriffe sind nach der Bioethik-Konvention des Europarates und nach EU-Gesetzen nicht zugelassen.
Kein Einfluss auf Persönlichkeit?
Forscher in einer Klinik nahe New York hatten unfruchtbaren Paaren mit einer neuen Behandlungsmethode zum gewünschten Nachwuchs verholfen und dabei Babys mit den Genen von drei Menschen in die Welt gesetzt.

Sie hatten Zellmaterial von fremden Frauen in die Eizellen von unfruchtbaren Frauen injiziert. Darunter waren Mitochondrien, die so genannten Kraftwerke der Zelle, die eigenes Erbgut haben.

Das Team am Institut für Reproduktionsmedizin und -wissenschaft der St. Barnabas Klinik in Livingston (US-Staat New Jersey) beziffert die fremden Gene auf 0,03 Prozent des Erbguts. Sie hätten keinen Einfluss auf die Persönlichkeit der Kinder, versicherten sie.

(APA/dpa)
Mehr dazu auf science.orf.at:
->   Die ersten Gentech-Babys wurden geboren
 
 
 
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01.01.2010