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Mikro-Chirurgie in 3D  
  Eine australische Firma hat ein neues, dreidimensionales Computerprogramm entwickelt, das Medizinern bei mikrochirurgischen Eingriffen die Arbeit an komplexen Organstrukturen erleichtern soll.  
Minimalinvasive Chirurgie oder auch Mikrochirurgie wird mittlerweile in vielen Breichen der Medizin angewendet. Gemeint ist eine Operationsmethode, bei der möglichst kleine Operationswunden geschaffen werden: mit speziellen Endoskopen, die minimale Eingriffe ohne äußeren Schnitt ermöglichen.
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Anwendungsbereiche und Vorteile der Mikrochirurgie
Anwendungsbereiche sind Eingriffe im Bereich der Nasennebenhöhlen, Kehlkopf, Rachenraum, aber auch Kniegelenkspiegelungen, Gallenblasen- oder Blinddarmoperationen. Dabei werden minimale Einschnitte vorgenommen, durch die anschließend spezielle Endoskope eingeführt werden. Ein Videoendoskop liefert die zur Operation nötigen Bilder, die der Chirurg über einen Bildschirm verfolgen kann. Die Vorteile der minimalinvasiven Chirurgie liegen in der besseren Verträglichkeit: Die kleinen äußeren Wunden verursachen deutlich weniger Schmerzen, auch wenn die Eingriffe im Inneren des Körpers im Prinzip unverändert durchgeführt werden. So reduziert sich die Länge des Krankenhausaufenthalts und es treten weniger post-operative Komplikationen auf: In der Regel erholen sich Patienten nach einem mikrochirurgischen Eingriff schneller, zudem können bei Operationen im Gesichtsbereich Narben vermieden werden.
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Neues Bildsystem entwickelt
Ein Wissenschaftler-Team um Laurie Wilson von CSIRO Telecommunications and Industrial Physics hat nun zusammen mit Chirurgen des Royal Prince Alfred Hospital an der Entwicklung eines neuen Bildsystems gearbeitet, das die Arbeit an komplexen Organstrukturen erleichtern soll.
Bessere Sicht für Gefäßchirurgie
Wenn Chirurgen durch einen winzigen Einschnitt operieren, können sie das Organ nicht direkt sehen. So genannte Videoendoskope liefern zwar bei Eingriffen wie Bauchspiegelung oder Blinddarmoperation verwertbares Bildmaterial, doch z.B. in der Gefäßchirurgie liefern sie häufig nicht genug Detailinformationen.

Daher benötigen Chirurgen zusätzliche Aufnahmen, die ihnen die genaue Lage und Form des Organs näher bringt. Aufgrund der komplexen Anatomie ist dies oft schwierig. Das mit Hilfe des neuen Computerprogramms erstellte 3D-Modell soll dem Chirurgen eine bessere Sicht und exaktere Messungen ermöglichen, so Wilson.

(red)
->   CSIRO
->   Mehr Informationen zur neuen 3D-Technologie
 
 
 
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01.01.2010