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Fühlen via Internet  
  Wiener und Grazer Wissenschaftlern ist eine technische Sensation gelungen. Nach zweijähriger Forschungsarbeit haben sie jetzt ein telemedizinisches Gerät entwickelt, mit dem es erstmals möglich ist, über das Internet zu fühlen.  
Der Prototyp dieser Tast-Maschine besteht aus zwei Hebelvorrichtungen. Dahinter verbirgt sich eine High-tech Entwicklung, die mit Hilfe leistungsstarker Computer und modernster Nachrichtentechnik das Fernfühlen ermöglicht.
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Und so funktioniert es:
Drückt man an einem der beiden Hebel, werden Kraft und Bewegung in ein elektrisches Signal umgewandelt. Dieses Signal gelangt über das Internet zum jeweils anderen Gerät. Dort wird es wiederum in Bewegung und Kraft umgewandelt. Diese Signalübertragung funktioniert in beide Richtungen, sodass an beiden Enden ein Widerstand zu spüren ist, ganz so, als würde man direkt auf etwas drücken.
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Einsatzbereich Krankenhaus
Das Gerät soll zum Beispiel in Krankenhäusern eingesetzt werden.

"Ärzte können damit auch vom Krankenhaus aus Patienten untersuchen, die nicht in der Klinik sind. Man stellt einem Patienten, der bettlägerig ist oder sich nur schwer bewegen kann, ein solches Gerät hin. Auf diese Weise kann der Arzt die Beweglichkeit des Patienten jederzeit kontrollieren", erklärt der Grazer Forscher Eugen Gallasch.
Ferndiagnose künftiger Weltraumtouristen
Vorerst sollen "Fernfühldiagnosen" zwischen Wien und Graz durchgeführt werden. Das eigentliche Ziel der Wissenschaftler ist aber weitaus ehrgeiziger.

Sie wollen mit ihrer Entwicklung auf die Internationale Raumstation, die mehr als 300 Kilometer über der Erde schwebt.

"Man kann ja nicht so einfach einen Arzt auf die Raumstation schicken. Hier könnte man für Ferndiagnosen an Astronauten dieses Gerät einsetzen. Und natürlich auch für das telemedizinische Überwachen künftiger Weltraumtouristen".
Weitere Entwicklung geplant
 


Bis dahin werden aber noch zahlreiche Tests zwischen Graz und Wien notwendig sein. Denn bisher kann das Tastsinn-Übertragungsgerät nur Bewegungen in zwei Richtungen übermitteln.

Um aber genaue telemedizinische Untersuchungen durchführen zu können, müssen Bewegungen in alle Richtungen übertragen werden.

Elke Weiss (ZIB-Wissenschaft)
->   Institut für Physiologie, KFU Graz
 
 
 
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01.01.2010