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Psoriasis-Kranke unter psychischem Druck  
  Menschen mit dem chronischen Hautkrankheit Psoriasis fühlen sich in Österreich ausgegrenzt. Die meisten Menschen wissen nicht, dass Psoriasis nicht ansteckend ist und empfinden die Krankheit als ekelerregend.  
Psosriasis-Kranke stehen unter großem psychischen Druck. Auf der Skala des Leidensdrucks nehmen sie nach Patienten mit Depressionen und Lungenkrankheiten den dritten Platz ein.
250.000 Betroffene
250.000 Menschen haben Psoriasis in Österreich. Viele fühlen sich wie Aussätzige behandelt. Denn sie haben eine Hautkrankheit, die sichtbar ist. Ihre Haut schuppt ab, weil sich im Unterschied zu Gesunden die Hautzellen bei ihnen zehnmal schneller vermehren.

Gerade im Sommer wird die Krankheit sichtbar und die Betroffenen fühlen sich im täglichen Leben oft ausgegrenzt. Nach der Bäderverordnung zum Beispiel können sie in Österreich sogar aus dem Schwimmbad verwiesen werden. Obwohl die Krankheit nicht ansteckend ist.
Scham und Isolation
"Die meisten Psoriasis-Kranken schämen sich", sagt der Wiener Hautarzt Felix Mayer. "Die Krankheit sieht man an den weißen und roten Flecken auf der Haut. Viele fühlen sich angestarrt und bekommen ein Schuldgefühl. Die Folge ist: sie ziehen sich zurück und werden sozial isoliert. Viele leiden dann unter Einsamkeit und Depressionen."
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Kosmetisches Problem
Psoriasis verursacht nur in wenigen Fällen körperliche Beschwerden. Sie ist vor allem ein kosmetisches Problem. Mit täglicher Pflege können Betroffene den Zustand der Haut verbessern. Die Ärzte empfehlen Teerpräparate, Kortison, Vitamin A- und D-Derivate, Fett und vor allem Behandlung mit UV-Licht. Die tägliche Hautreinigung- und pflege mit rückfettenden und juckreizenden Pflegemitteln ist wichtig. Denn wenn sie falsch oder gar nicht behandelt wird, können sich die Entzündungen verstärken und die Haut erstickt.
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Vererbbar
Psoriasis ist vererbbar und die meisten bekommen sie ihr Leben lang nicht weg. Bei einem Elternteil mit Psoriasis beträgt die Wahrscheinlich einer Erkrankung ca. 30 Prozent. Auch äußere Faktoren wie Stress, ungesunde Lebensweise, Medikamente, Schwangerschaft und Wechseljahre können Psoriasis auslösen.
Hotline
"Wenn man einmal betroffen ist, soll man die Krankheit aber nicht verstecken", sagt Christa Mayer, die auch den Psoriatiker-Verein Österreich leitet. Über die Hotline des Vereins können Betroffene Hilfe finden.
T. 01/3324003, Mittwoch von 115-19 Uhr
e-mai: pro.austria@chello.at

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010