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Fenster, Tore, Brücken bauen  
  Für die nächsten Schritte im Prozess der EU-Erweiterung plädierte Bundespräsident Thomas Klestil anlässlich des ORF-Symposiums "Zukunft Europas". Er betonte dabei die gemeinsamen geistig-kulturellen Werte, die der Quell für eine gemeinsame europäische Zukunft seien.  
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Ö1-Symposion "Zukunft Europas"
9. und 10. Mai
RadioKulturhaus, Argentinierstraße 30 A, 1040 Wien
Beginn: jeweils 16.30 Uhr
Eintritt frei
Auskünfte: Ö1-Servicenummer 01 501 70 371
->   Programm
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Aktueller denn je
Als "aktueller denn je" bezeichnete Klestil das Thema des Symposions. Allerdings habe die Debatte um die Zukunft Europas schon viel eher begonnen: weit vor dem Ende der gewaltsamen Teilung Europas.

Ein künftiges gemeinsames Europa beruhe nicht lediglich auf der EU, sondern auf den geistigen und kulturellen Grundlagen auch derjenigen, die jenseits des Eisernen Vorhangs waren und deshalb an der Gründung der EU nicht teilnehmen konnten.
Erweiterung: Nachholen des gesamteuropäischen Projekts
Die Öffnung der EU sei nichts neues, sondern ein Nachholen des ursprünglichen gesamteuropäischen Projekts der Einigung. Mit der Erweiterung der EU nach Osten werde der Einigungsprozess eine neue Qualität erlangen, betonte der Bundespräsident.

Wichtig für die jungen Demokratien sei allerdings die Entwicklung einer Bürgergesellschaft. Die Bürgerinnen und Bürger müssten dazu ermutigt werden, aktiv an der Zukunft mitzugestalten.
Europa eine Seele geben
Das Wachsen des größeren Europas solle nicht auf wirtschaftliche Interessen beschränkt bleiben. Vielmehr komme es auf einen regen geistig-kulturellen Austausch an, um "Europa eine Seele" zu geben, zitierte Klestil Vaclav Havel.

Die gemeinsamen geistigen und kulturellen Wurzeln müssten bewusst gemacht und die Vielfalt der Kulturen gepflegt werden.
Die Gestaltung der Zukunft Europas

Nur ein bürgernahes Europa werde ein starkes Europa, meinte Klestil weiter. Die Debatte müsse also auf möglichst breiter Basis geführt werden. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei die Charta der Grundrechte.

Eine Debatte über eine europäische Verfassung befürwortete der Bundespräsident. Die Bürger sollten den Präsidenten der Europäischen Kommission direkt wählen können.
Die nächsten Schritte wagen
Es werde immer Menschen geben, denen die nächsten Schritte - aus welchen Gründen auch immer - zu früh kämen. Doch komme es darauf an, sie nun zu wagen.

Dazu gehöre einerseits, die großen Ideen im Auge zu behalten. Andererseits aber auch die vielen kleinen und größeren Schritte dorthin.
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Österreich profitiert
Österreich werde besonders von der Erweiterung profitieren: Denn von der einstigen Randlage während des Kalten Kriegs rücke es nun wieder in die Mitte.
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Ängste abbauen
Um die Ängste abzubauen, müsse der Dialog mit den Nachbarstaaten auf möglichst breiter Basis gepflegt werden. Und nur wenn ein vereintes Europa die Zustimmung seiner Bürgerinnen und Bürger genieße, könne es auch Bestand haben.

Die Zukunft - auch Europas - liege in den Händen der jungen Menschen. Deshalb müsse großer Wert auf deren Bildung und Ausbildung gelegt werden. Denn: "Europäer ist man nicht von Geburt, sondern wird es durch Bildung."
Fenster, Tore, Brücken
Fenster, Tore, und Brücken seien auf den neuen Euro-Banknoten zu sehen, die von einem Österreicher entworfen wurden. Mit diesem Symbol für die Öffnung der EU gegenüber den Kandidatenländern halte im nächsten Jahr das gemeinsame Europa Einzug in jeden Haushalt und in jede Geldbörse, meinte der Bundespräsident.
Medien generieren "Wir-Gefühl"

Generalintendant Weis wies in seinen Eröffnungsbemerkungen auf die Bedeutung der Medien für die Entstehung eines "Wir-Gefühls" in Europa hin. Denn ein solches Gefühl entstehe nur bei ausreichender Information und Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger. Insbesondere die öffentlich rechtlichen Medienunternehmen spielten eine wichtige Rolle beim "Bau des neuen Europa".
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Die Zukunftssymposien werden in Kooperation mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Wien, der Industriellenvereinigung Wien, ÖGB/AK, dem "Kurier", sowie bei diesem Symposium auch dem Institut für den Donauraum und Mitteleuropa veranstaltet.
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Berichte vom Symposion "Zukunft Europas" auf science.orf.at:
->   Sonja Puntscher-Riekmann: Die Demokratisierung Europas
->   Jens Reich: Europa - aber welches?
 
 
 
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01.01.2010