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Zinkmangel als Ursache von Hauterkrankungen  
  Hauterkrankungen sind in vielen Fällen auf Zinkmangel zurückzuführen. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hat zu wenig von diesem entzündungshemmenden Spurenelement im Körper.  
Das berichtete der Sprecher des Deutschen Instituts für Ernährungsmedizin und Diätetik, Sven-David Müller, in Aachen.
Zinkmangel dank BSE, MKS...
Dieser Mangel habe sich vor allem in Folge der BSE- und MKS-Krise zuletzt sogar noch verschärft. Denn die wichtigste natürliche Zink-Quelle sei Rindfleisch.
...Crash-Diäten und Fastenkuren
Verantwortlich für den Mangel sind dem Experten zufolge aber auch Crash-Diäten und Fastenkuren. Nur in den seltensten Fällen seien Abnehmwillige aufgeklärt, dass sich die Folgen eines Zinkmangels meist nicht dramatisch, sondern schleichend bemerkbar machten.
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Zink
Zink ist ein so genanntes Spurenelement, das an der Regulation von rund 300 Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper unmittelbar beteiligt ist. Entsprechend vielfältig sind die Auswirkungen eines Mangels.
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Mangelerscheinungen
Neben einer Schwächung der körpereigenen Abwehrkräfte, verbunden mit häufigen Erkältungen, verstärkter Neigung zu Allergien und Heuschnupfen, führt Zinkmangel auch zu einer Schwächung des Wachstums und der Widerstandsfähigkeit von Haut, Schleimhaut, Haar und Nägeln.

Spröde Fingernägel, stumpfes Haar und entzündlich veränderte Haut, Pickel, Pusteln oder auch erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sonnenstrahlung können die Folge sein.
Schutz vor Giften
Dies ist den Experten zufolge nicht weiter verwunderlich, denn Zink sei beim Schutz der Körperzellen vor Giften und aggressiven Stoffwechselprodukten unverzichtbar. Die entzündungshemmende Wirkung von Zink sei allgemein anerkannt. Zinksalben fänden ihren Einsatz daher häufig bei entzündlichen Erkrankungen der Haut.
Mindestens 15 Milligramm täglich
systemische Versorgung des Organismus mit Zink über die Nahrung. Da der Körper keine Zinkspeicher habe, müsse eine tägliche Zufuhr von mindestens 15 Milligramm gewährleistet werden.

Zink wirkt nach Angaben des Instituts dann am besten, wenn es organisch, beispielsweise gebunden an die Aminosäure Histidin vorliegt. Das sei der Grund dafür, warum Zink aus tierischen Lebensmitteln besser verfügbar sei als aus pflanzlichen.

Zusammen mit Histidin nehme der Körper Zink besser auf und verwerte es optimal. Die Aminosäure funktioniere dabei wie eine Art "Bio-Carrier", der Zink direkt zu den betroffenen Hautzellen transportiere.
Histidin wirkt auch
Zugleich trage Histidin mit seinen entzündungshemmenden Eigenschaften selbst zum Schutz der Hautzellen bei: Ähnlich wie die Vitamine E und C wirke es antioxidativ und fange die bei Entzündungen entstehenden, zellschädigenden freien Radikale ab.

Zink ist nach Angaben der Wissenschaftler essenziell für die Epithelisierung, also die Bildung von Haut. Für entzündliche Hauterkrankungen bedeute dies eine schnelle Heilung der betroffenen Hautareale.

Interessant speziell für Menschen, die an Neurodermitis litten, seien neben den regenerierenden, wundheilungsfördernden und entzündungshemmenden auch die antiallergischen Eigenschaften des Spurenelementes, betonte Müller.

(APA/AP)
->   Deutsches Instituts für Ernährungsmedizin und Diätetik
 
 
 
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01.01.2010