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Klettern mit dem Gekkomat  
  Der Gecko, eine Eidechsenart, erklettert mühelos senkrechte oder gar überhängende Flächen. Das wird nun auch der Mensch bald können - mit Hilfe eines neuen Gerätes namens "Gekkomat", das durch ein Vakuum an jeder Oberfläche haften kann.  
Der Gecko gehört zur Familie der Eidechsen und fällt im Tierreich vor allem durch eines auf: Die meisten Arten aus der Familie der Gekkonidae haben an ihren Füßen mikroskopisch kleine Häkchen, mit Hilfe derer sie senkrechte Oberflächen problemlos erklettern können.

Diese Fähigkeit geht dem Menschen bekanntlich ab. Doch jetzt gibt es den Prototypen eines Gerätes, das genau das möglich machen soll: das Erklettern von senkrechten oder gar überhängenden glatten Flächen. Benannt wurde die Steighilfe - nach ihrem "tierischen" Vorbild - Gekkomat.
Stuntman testet Gekkomat
Entwickelt wurde das Gerät in Deutschland, doch sein Ruf ist offenbar bereits bis nach Großbritannien gedrungen: Die BBC ließ ihn nämlich für eine Sendung von einem Stuntman testen, der damit eine 20 Meter hohe, senkrechte Glaswand erkletterte.
->   BBC: Suck it and Climb

 


Der Gekkomat in Aktion
Zug um Zug nach oben

Die Funktionsweise des Gerätes ist im Grunde relativ simpel. Mit Hilfe von vier an den Händen und Füßen befestigten Polstern, den so genannten Effektoren, kann man sich Zug um Zug jede Art von Oberfläche hocharbeiten.

Das geschieht mit Hilfe eines Vakuums, das die Effektoren gleichsam an der Wand kleben lässt. Nach Aussage des Erfinders Gerhard Winkler aus Herzogenaurach kann die Steighilfe glatte Oberflächen (wie Glas), aber auch poröse (Holz, Beton u.ä.) ohne Probleme bewältigen.
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Details der Gekkomat-Technik
Damit das Gerät bzw. die vier Effektoren gleichsam an der Wand "kleben" können, muss ein Vakuum erzeugt werden. Das gelingt durch Druckluft, die mit Hilfe von Lufttanks auf dem Rücken transportiert wird (ähnlich den Tanks, die Feuerwehrmänner verwenden). Der Vakuum-Effekt wird während der Kletterpartie konstant durch einen Computer, der über Leitungen mit den einzelnen Effektoren verbunden ist, überprüft und angepasst.

Visuelle und akustische Warnsignale informieren den Benutzer über die augenblickliche Gewichtsbelastungsgrenze eines jeden Effektoren. Während des Kletterns kann nur jeweils eine Gliedmaße bewegt werden. Wird ein Effektor auf eine Oberfläche gebracht, dann "klebt" er automatisch. Zum Lösen muss man lediglich leicht anziehen. Momentan kann man mit dem Gekkomat 30 Minuten klettern, er wiegt 25 Kilogramm und trägt ein Gewicht von etwa einer Tonne.
->   Mehr zum Gekkomat auf www.gekkomat.de
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Senkrecht klettern als Sport
Entwickelt wurde der Gekkomat für verschiedene Zwecke: Ein möglicher Anwendungsbereich sind Rettungsdienste. Aber auch als Sportgerät kann man ihn in Zukunft wohl erstehen ¿ und dem Klettersport eine neue Nuance hinzufügen.

(red)
->   www.gekkomat.de
 
 
 
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01.01.2010