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Gammastrahlen: Acht neue Quellen entdeckt  
  Gleich acht neue Quellen hochenergetischer Gammastrahlung hat ein Team internationaler Wissenschaftler gefunden. Mit der Entdeckung des im Khomas Hochland in Namibia arbeitenden H.E.S.S-Teleskopsystems hat sich die Anzahl der bisher bekannten Quellen nahezu verdoppelt.  
Hochenergetische Gammastrahlung ist eine Form elektromagnetischer Strahlung aus dem Kosmos - ein für menschliche Augen nicht sichtbares Licht mit einer Energie, die tausend Milliarden mal größer ist als die Energie des sichtbaren Lichts.
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A New Population of Very High Energy Gamma-Ray
Sources in the Milky Way von F. Aharonian und Kollegen ist am 25. März 2005 in "Science" erschienen (Band 307, S. 1938-1942, DOI: 10.1126/science.1108643).
->   Science
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Kosmische Strahlung hat große Bedeutung ...
Die Atmosphäre unserer Erde wird ständig von einem Strom hochenergetischer nuklearer Teilchen aus dem Weltraum getroffen - der kosmischen Strahlung.

Kosmische Strahlung gilt allgemein als Triebfeder für die Entwicklung des Weltalls und als einer der Motoren der Evolution, denn durch sie wird durch genetische Veränderungen in Pflanzen und Tieren die Entwicklung des Lebens auf der Erde vorangetrieben.
... ihr Ursprung blieb bis heute ungeklärt
 
Bild: Max-Planck-Gesellschaft

Entdeckt wurde die kosmische Strahlung bereits 1912 von Viktor Hess, der für diese Entdeckung 1936 den Nobelpreis für Physik erhielt. Doch die Ursprünge der Strahlung aus dem All bleiben bisher verborgen.

Die Suche nach den Quellen der kosmischen Strahlung beschäftigt Wissenschaftler nun seit fast hundert Jahren. Ein Hinweis auf mögliche Quellen ist der Nachweis hochenergetischer Gammastrahlung. Dort wo sie auftritt, vermutet man auch Quellen der kosmischen Strahlung.

Bild oben: Dreidimensionale Darstellung der Galaktischen Ebene, des Bands der Milchstraße, im Gammastrahlungslicht: Die unterschiedliche Höhe der Spitzen zeigt die unterschiedlichen Stärken der neuen Quellen von hochenergetischer Gammastrahlung.
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H.E.S.S.-Teleskopsystem
Das High Energy Stereoscopic System (H.E.S.S.) steht im Khomas Hochland von Namibia. Von dort haben die Wissenschaftler einen nahezu idealen Blick auf den zentralen Bereich der Milchstraße. Die Cherenkov-Teleskope detektieren das Licht, das beim Auftreffen hochenergetischer kosmischer Strahlung auf die Erdatmosphäre entsteht und dort absorbiert wird.

Das erst im Dezember 2003 in Betrieb genommene H.E.S.S.-Teleskopsystem ist deutlich empfindlicher als alle bisherigen Teleskope dieses Typs. Es ermöglicht erstmals, nicht nur punktuell nach Quellen hochenergetischer Gammastrahlung zu suchen, sondern den gesamten Bereich der zentralen Milchstraße zu betrachten.

Im Rahmen des H.E.S.S.-Projekts forschen derzeit rund hundert Physiker aus acht Ländern und neunzehn Instituten unter Federführung des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in Heidelberg.
->   Das H.E.S.S.-Projekt
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Überraschend viele und große Quellobjekte gefunden
Bisher waren etwa zwölf Quellobjekte hochenergetischer Strahlung bekannt. Den H.E.S.S.-Forschern ist es nun gelungen, eine neue Population von acht Quellen dieser Strahlung zu finden.

Die Entdeckung des internationalen Forscherteams ist nicht nur aufgrund der Zahl neuer Quellen beachtlich. Einige der gefundenen Objekte haben die Größe von mehreren Lichtjahren - zum Vergleich, die Entfernung von der Erde bis zu unserem nächsten stellaren Nachbarn "Alpha Centauri" beträgt vier Lichtjahre.
Nur im Bereich von Gammastrahlung nachweisbar
Vor allem aber erstaunt es die Wissenschaftler, dass es zu einigen der neu entdeckten Quellen kein Gegenstück in anderen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums gibt. Diese Quellen lassen sich offenbar nur im Bereich hochenergetischer Gammastrahlung, nicht aber im sichtbaren Licht als Radio- oder Röntgenquellen nachweisen.

"Hier stehen wir vor einem großen Rätsel: Wir haben es mit einer vollkommen neuen Art von galaktischen Quellen zu tun und haben keine Ahnung, wie die nachgewiesene Gammastrahlung in diesen Objekten erzeugt wird", sagt Stefan Funk vom Max-Planck-Institut für Kernphysik.
Bild eines Supernova-Überrests
Damit ist dem H.E.S.S.-Projekt bereits die zweite wichtige Entdeckung in wenigen Monaten gelungen. Schon während der Anlaufphase des Experiments konnte das internationale Wissenschaftlerteam erstmals ein hochaufgelöstes Bild einer Gammastrahlungsquelle, eines Supernova-Überrests, erzeugen.

[science.ORF.at, 25.3.05]
->   Max-Planck-Institut für Kernphysik
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01.01.2010