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Software zur Simulation von Sternenwinden  
  Wiener Astronomen entwickeln derzeit ein Computerprogramm, mit dessen Hilfe man die Abläufe vor einer Supernova in wenigen Tagen simulieren kann - in der Natur dauern sie Milliarden Jahre.  
Aus dem Licht der Sterne können Astronomen so manches Geheimnis der Entstehungsgeschichte unserer Erde herauslesen.

Beispielsweise aus den Vorgängen bei rotierenden Sternen, wenn sie mit mehr als der 12-fachen Sonnenmasse ihr astronomisch kurzes Leben von wenigen Millionen Jahren in einer spektakulären Supernova-Explosion beenden.
Aus Supernova entstanden Planeten
"Die Entstehung unseres Sonnensystems verdanken wir wahrscheinlich einer ähnlichen Sternenexplosion, deren riesige Druckwelle den Zusammenfall des interstellaren Gases unter der Wirkung der eigenen Schwerkraft bewirkt hat", erläutert Ernst Dorfi vom Wiener Institut für Astronomie das vom FWF geförderte Projekt.

"Aus diesem Gas sind unsere Sonne und Planeten entstanden," so der science.ORF.at-Host.
Schwingen des Sternes ...
Was geschieht nun in den Hüllen der Sterne? Vor der Explosion leuchten diese Sterne eine Million Mal heller als unsere Sonne und verlieren durch einen Sternenwind einen Teil ihrer Masse.

Der gewaltige Energiefluss aus dem Inneren der Sterne muss durch zahlreiche Materieschichten nach außen strömen und der enorme Strahlungsdruck wirkt destabilisierend.

Der gesamte äußere Teil des Sterns beginnt zu schwingen, er vergrößert in teilweise sehr regelmäßigen Zeiten seine Oberfläche.
... führt zu stellaren Winden
Diese radiale Schwingungen lösen in der Sternatmosphäre weitere Wellen aus, die sich in der Sternatmosphäre zu so genannten Stoßwellen aufsteilen. Sie beschleunigen schließlich das Sternmaterial auf Fluchtgeschwindigkeit.

Ein durch Sternpulsationen getriebener stellarer Wind ist entstanden. Der Materieverlust am Äquator wird durch die Fliehkräfte unterstützt, am Pol treibt nur die Pulsation das Abströmen von Sternmaterie.
Weitere Simulationen geplant
Besonders die Sterne in der Nähe des Schwarzen Loches unserer eigenen Milchstraße weisen besonders hohe Rotationsgeschwindigkeiten auf. Weiterführende Simulationen sollen nun klären, wie sich beispielsweise diese Asymmetrie auf die Entwicklung des Sterns, schließlich auf die Supernova Explosion auswirkt.

Eva-Maria Gruber, Universum Magazin, 2.5.05
->   Institut für Astronomie, Uni Wien
->   Wissenschaftsfonds (FWF)
->   Universum Magazin
->   Ernst Dorfi in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010