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Mondkrater entstanden durch kosmischen Domino-Effekt  
  Der Mann im Mond könnte einer neuen Theorie zufolge vor gut vier Milliarden Jahren durch einen Domino-Effekt im Sonnensystem entstanden sein. Die "Gesichtskonturen", die bei Vollmond von der Erde aus erkennbar sind, gehen auf den Beschuss des Erdtrabanten mit Steinbrocken zurück. Dieser wurde wiederum durch die Wechselwirkung der beiden Riesenplaneten Jupiter und Saturn ausgelöst.  
Bisher wurde angenommen, dass das Sonnensystem nach Abschluss seiner Entstehung eine vergleichsweise ruhige Zone im All gewesen sei und Gesteinsbrocken in den Umlaufbahnen der Planeten kreisten.
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Die Studie "Chaotic capture of Jupiter's Trojan asteroids in the early Solar System" von A. Morbidelli et al. erschien im Fachjournal "Nature" (Band 435, S.462-465;doi: 10.1038/nature03540).
->   Zum Abstract der Studie
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Resonanz der Umlaufperioden von Jupiter und Saturn
Jupiter und Saturn seien sich in ihrer Frühzeit mit ihrer Schwerkraft heftig in die Quere gekommen, argumentieren Alessandro Morbidelli vom französischen Observatorium an der Côte d'Azur und sein US-Kollege Harold Levison vom Southwest Research Institute in Colorado.

Konkret sei es wegen des damals ganzzahligen Verhältnisses ihrer Umlaufperioden zu einem Resonanzeffekt gekommen. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von "mean motion resonace" (MMR).
Neptun lenkte Gesteinsbrocken ab
Daraufhin hätten sich die beiden Planeten im Lauf von hunderten Millionen Jahren weiter von der Sonne entfernt und dabei auch die beiden äußeren Planeten Uranus und Neptun auseinandergetrieben.

Neptun habe bei seiner Wanderung schließlich ein Feld von Steinbrocken durchquert und diese in Richtung Sonne abgedrängt - ein Teil von ihnen landete auf dem Mond und verursachte dort die Felder in der typischen Form des Gesichts.

Die Theorie der beiden Forscher könnte auch erklären, warum die Riesenplaneten die Sonne nicht kreisförmig, sondern auf elliptischen Bahnen umlaufen. Bei ihren Überlegungen stützen sich Morbidelli und Levison auf Berechnungen, die mit Hochleistungscomputern angestellt wurden.

[science.ORF.at/APA/dpa, 27.5.05]
 
 
 
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01.01.2010