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Neuartiger Krebszellentest entwickelt  
  Bei einem weltweit einzigartigen Sensitivitäts-Test werden Zellen auf einen Halbleiter-Chip gebracht, der das Zellverhalten misst. Dadurch kann erstmals vor einer Behandlung eine exakte Diagnose über die Eigenschaften einer Tumorzelle gegeben werden.  
Der Arbeitsgruppe um Prof. Bernhard Wolf von der Technischen Universität München gelang es, Zelltestverfahren, die früher mit dem Mikroskop gemacht wurden, auf Halbleitersysteme zu übertragen.
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Das Verfahren
Die lebenden Tumorzellen wachsen auf einem Silizium-Chip. Die biologischen Sensoren geben Informationen an elektrische Schaltkreise und Computer weiter, die dann für eine spezifische Behandlung ausgewertet werden.
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Die Zukunft der Krebsdiagnose
Mit dem neuen Verfahren können auch Tierversuche in der Pharmaindustrie vermieden werden. Wolf: ''Leber-, Darm- oder Nierenzellen wachsen auf einem Chip. Chemische Substanzen zur Krebsbekämpfung können direkt über den Chip als Sensor ohne Tierversuch getestet werden.''

Bisher sei die Chemotherapie bei Krebspatienten ''wild gemacht'' worden und habe nur zu einer Trefferquote von 20 Prozent geführt. In Zukunft könnte diese Chemotherapie nach erfolgreicher klinischer Testung gezielt patientenorientiert eingesetzt werden.
Vielseitig verwendbar
Das weltweit neu entwickelte Verfahren aus München kann auch im Umweltbereich verwendet werden. Zellen auf den Chips werden dabei als ''biologische Spürnasen'' eingesetzt, um etwa den Schadstoffgehalt im Wasser oder der Luft zu testen. Bei einem Pilotprojekt an der Ostsee über die Qualität der Küstengewässer sei das Verfahren bereits erfolgreich eingesetzt worden, sagte Wolf.

(APA/dpa)
 
 
 
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01.01.2010