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"Toter" Stern erzeugt kosmisches Feuerwerk  
  Ein vor Jahrhunderten explodierter Stern hat sich mit einem spektakulären Feuerwerk zurückgemeldet. Das haben nun Astronomen mit Hilfe des Weltraumteleskops "Spitzer" entdeckt.  
Die Explosion des Sterns, der rund 11.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist, war vor 325 Jahren beobachtet worden. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, und entspricht knapp zehn Billionen Kilometern.
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Die Studie "Infrared Echoes near the Supernova Remnant Cassiopeia A" erschien im Fachjournal "Science" (Band 308, S. 1604-6; doi:10.1126/science.1112035).
->   Zur Studie (kostenpflichtig)
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"Stern im Todeskampf"
Die verbliebene "Sternenleiche" im Sternbild Cassiopeia erschien bis dato ungewöhnlich ruhig. "Mit Spitzer haben wir nun entdeckt, dass sich der explodierte Stern gewissermaßen noch immer im Todeskampf befindet und durch starke Strahlungsausbrüche ein letztes spektakuläres Feuerwerk in seiner Umgebung entzündet", berichtete der Erstautor der Studie, Oliver Krause vom Heidelberger Max-Planck-Institut für Astronomie.

Der Stern hatte vor seiner Explosion nach Angaben des Astronomen Stephan Birkmann etwa 20 bis 30 Mal so viel Masse wie die Sonne, war aber wesentlich heißer. Solche massereichen Sterne enden bereits nach wenigen Millionen Jahren in einer Supernova-Explosion. Die dabei entstehende Helligkeit kann für kurze Zeit eine ganze Galaxie überstrahlen.
Supernova-Überrest Cassiopeia A
 
Bild: NASA/JPL-CalTec/O.Krause

Bild oben: Falschfarbenbild des Supernova-Überrestes Cassiopeia A, aufgenommen mit dem Röntgensatelliten Chandra im Röntgenbereich (blau und grün), dem Weltraumteleskop Hubble im Optischen (gelb) und mit dem Weltraumteleskop Spitzer im mittleren Infrarot (rot).

Sterne und das von der Supernova-Explosion mit schweren Elementen angereicherte Gas leuchten besonders im Optischen, während die Emission im Infraroten warmen Staub im Überrest zeigt.
Neutronenstern nur zehn Kilometer groß
Übrig bleiben eine sich ausdehnende Hülle aus Staub und Gas und ein so genannter Neutronenstern, das Skelett des explodierten Sterns (Kästchen im Bild oben). Der Neutronenstern, in dem die Elementarteilchen sehr dicht beieinander liegen, hat nach Birkmanns Angaben nur noch einen Durchmesser von zehn bis 20 Kilometern.

Die nun registrierten Strahlungsblitze hätten vermutlich vor nicht viel mehr als 50 Jahren durch Verschiebungen auf der Neutronenstern-Oberfläche begonnen.

[science.ORF.at/dpa/MPG, 10.6.05]
->   Max-Planck-Institut für Astronomie
->   Spitzer Space Telescope
 
 
 
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01.01.2010