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Weltgrößtes Solarmodul aus Amstetten  
  Das weltgrößte Solarmodul kommt aus Österreich. Es ist 12,5 Quadratmeter groß und wird am Donnerstag auf der Intersolar, der Fachmesse für Solartechnik in Freiburg i. B. in Deutschland vorgestellt.  
Größtes Photovoltaik-Modul
Die üblichen Photovoltaik-Module sind ein bis zwei Meter groß. Man kann sie aufs Dach legen oder in die grüne Wiese. Für Dieter Hornbachner von Ertex Solar in Amstetten war das zu wenig.

Er entwickelte ein Solarmodul von 12,5 Quadratmetern Größe und einer elektrischen Leistung von 1.500 Watt und machte es zum architektonischen Bestandteil des Gebäudes. "Das neue Modul ist wie ein Bauteil.

Man kann es vielfältig in der Fassade einsetzen. Es trägt Gewicht und es ist durchbruchsicher - man kann es für Balkonbrüstungen verwenden oder für begehbare Dächer", so Hornbachner.
Solarmodul als Bauteil
Das Neue daran: das Solarmodul wird direkt als Gebäudefassade verwendet. Dadurch werden Baukosten gespart und neue Einsatzmöglichkeiten für die Solarenergie geschaffen. Die Kosten der Solarfassade belaufen sich auf 500 bis 800 Euro pro Quadratmeter - Kosten, die in etwa mit anderen hochwertigen Fassadenbaumaterialien wie Stein vergleichbar sind.
Ein Drittel des Stromes über Solarfassade?
"Wir glauben, dass die neue Fassade anfangs für den großvolumigen Hochbau, für repräsentative Bauten eingesetzt wird", so Entwicklungsleiter Hornbachner.

"Studien zeigen, dass Österreich 35 Prozent des Gesamtstromverbrauches über Solarfassaden-Platten erzeugen könnte. Wir gehen davon aus, dass es hier ein erhebliches Marktpotential für die Photovoltaik gibt und dass das der Solarenergie erst richtig zum Durchbruch verhelfen wird."
Fabrik geplant
Ertex Solar plant eine Fabrik für die Riesen-Solar-Module. Insgesamt sollen jährlich rund 200.000 Quadratmeter Solarfassade hergestellt werden. Rund 60 Arbeitsplätze soll die Innovation schaffen. Das Weltrekord-Modul soll Gebäude in Deutschland, den USA, China und Japan zieren.

Bei den derzeitigen Zuwachsraten auf dem Solarenergie-Markt scheinen die Pläne nicht überzogen: im Jahr 2004 ist der Weltmarkt für Photovoltaik um 59 Prozent gewachsen.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft, 23.6.05
 
 
 
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01.01.2010