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Zahnloses Lächeln: Pharaonen hatten schlechte Zähne  
  Begegnungen mit Pharaonen müssen unangenehm gewesen sein. Denn obwohl die Medizin im alten Ägypten weit fortgeschritten war, hatten die Menschen - inklusive ihrer Herrscher - extrem schlechte Zähne. Vermutlich waren feine Steinteilchen im Brot für die Zerstörung der Zähne verantwortlich.  
Von den traurigen Mundverhältnissen berichtet die Zahnärztin und Ägyptologin Judith Miller von der University of Manchester in der aktuellen Ausgabe des "New Scientist".
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Der Artikel "Why the pharaohs never smiled" von Stephanie Pain erscheint am 2. Juli 2005 im Wissenschaftsmagazin "New Scientist".
->   New Scientist
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Sandkörner schliffen Zähne ab
Miller hat zwischen 6.000 und 2.000 Jahre alte Schädel von sechs verschiedenen Fundstellen untersucht und bei allen das gleiche Problem festgestellt: Zahnschmelz und Zahnbein waren komplett abgeschliffen, wodurch Bakterien leicht in das Zahnmark eindringen konnten.

Den Abschleifeffekt führt die britische Ägyptologin auf das Brot zurück: Darin hätten sich nicht nur Schalen von Getreidekörnern, sondern auch Schrotreste und Sand der Mühlsteine befunden. Diese kleinen Teilchen könnten die Zähne langsam, aber bestätig abgeschliffen haben.
Immer mehr Süßigkeiten
Der Zahnabrieb blieb über die Jahrtausende gleich, zugenommen hat aber Karies, erklärt Miller im "New Scientist". Der auch heute vertraut klingende Grund: Die Ägypter aßen immer mehr Süßigkeiten.

Ungeklärt aber bleibt bisher, warum sich die Ägypter gegen Abrieb und Fäulnis so wenig zu helfen wussten. Denn obwohl das medizinische System weit entwickelt war, gab es anscheinend keine Ansätze von Zahnmedizin.

[science.ORF.at, 30.6.05]
->   Mehr über Pharaonen im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010