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"Deep Impact": Erste Bilder vom Einschlag im Kometen  
  Das Projektil der NASA-Sonde "Deep Impact" ist am Montag früh um 7 Uhr 52 (MESZ) auf dem Kometen "Tempel 1" eingeschlagen. Der Fernsehdienst der US-Weltraumbehörde NASA zeigte erste Bilder und einen Film von dem spektakulären Aufprall des Geschosses.  
Das erste Bild vom Einschlag
 
Bild: NASA

Weltweit hoffen Astronomen auf einzigartige Erkenntnisse über das Innere des Kometen, denn der gewollte Zusammenstoß dürfte einen tiefen Krater gerissen haben.

NASA-Video des Einschlages (mov-Datei)
Wucht größer als erwartet
Nach Angaben von Mitarbeitern der Mission traf das 372 Kilo schwere Geschoss genau an der vorausberechneten Stelle des Kometen. Die Wucht des Aufpralls sei größer als erwartet gewesen.

Aus dem Projektil waren noch bis wenige Sekunden vor dem Einschlag hoch auflösende Digitalbilder des kartoffelförmigen Kometen gesendet worden.
Satellit analysiert Daten
Bild: NASA
Wolke unmittelbar nach dem Einschlag
Die von der Explosion aufgewirbelte riesige Wolke aus Eis, Staub und Material aus dem Inneren des Kometen soll nach dem Einschlag von einem mit dem Projektil ausgeklinkten Satelliten analysiert werden.

Der Einschlagkrater durch den "Impactor" soll nach Erwartungen von Experten etwa die Fläche eines Fußballfeldes aufweisen. Forscher erhoffen sich Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems.
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Brocken aus Staub, Stein, Eisen und Eis
Die Sonde "Deep Impact" war dem Kometen Tempel 1 seit fast einem halben Jahr in einer 431 Millionen Kilometer weiten Reise hinterhergejagt. Das in dieser Form einmalige Experiment kostet rund 333 Millionen Dollar (276 Millionen Euro). Kometen sind Materie-Brocken aus Staub, Steinen, Eisen-Nickel-Verbindungen, Eis und gefrorenen Gasen, die sich bei der Entstehung des Sonnensystems vor rund fünf Milliarden Jahren zusammenballten. Sie gelten als weitgehend unverändert durchs All schwebende Zeugen dieser grauen Vorzeit.
->   "Deep Impact"-Website der NASA
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Jubel bei der NASA
Im Jet Propulsion Laboratory der NASA in Kalifornien brach daraufhin Jubel aus. "Wir haben das Geschoss genau dort, wo wir es haben wollten", sagte ein begeisterter NASA-Sprecher. Die von der Muttersonde gemachten Bilder erreichten die Erde früher als erwartet.
Auch Europas Raumsonde Rosetta liefert Daten
Schon zehn Minuten nach dem Aufprall des Geschosses lieferte auch die europäische Raumsonde "Rosetta" erste Daten zur Erde. "Rosetta" war zu diesem Zeitpunkt nach Angaben eines Sprechers des europäischen Raumfahrtkontrollzentrums ESOC in Darmstadt "nur 80 Millionen Kilometer von "Deep Impact" entfernt".

Wie der Sprecher weiter mitteilte, hatte die NASA die Europäer offiziell um Unterstützung bei der Mission gebeten.
Mehrere Teleskope verfolgen Ereignis
Die Europäische Weltraumorganisation ESA verfolgte den Zusammenstoß zudem mit dem Röntgenstrahlen-Observatorium XMM-Newton. Auch das Weltraumteleskop Hubble war auf den Aufschlag ausgerichtet, ebenso alle sieben von der Europäischen Südsternwarte ESO an ihren Standorten in Chile. Sie verfügen im Infrarot- und im optischen Bereich über die besten Instrumente auf der Erde.
Feuerwerk zum US-Nationalfeiertag
Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist ein solcher absichtlicher Aufprall inszeniert worden. Die NASA hatte das Ereignis in 133 Millionen Kilometer Entfernung pünktlich zum amerikanischen Unabhängigkeitstag als eine Art "himmlisches Feuerwerk" geplant, das die Kamera der Muttersonde aus sicherer Entfernung festhalten sollte.

[science.ORF.at/APA/AFP/dpa, 4.7.05]
->   "Deep Impact"-Website des ESO
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   "Deep Impact": Ablauf der Mission (1.7.05)
->   "Deep Impact": Kometenmission mit explosivem Inhalt (1.7.05)
 
 
 
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01.01.2010