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Cholesterinspiegel: Gene wichtiger als Lebensstil  
  Gene haben einer US-Studie zufolge einen größeren Einfluss auf den Cholesterinspiegel als der Lebensstil. Selbst ein dauerhaftes Training kann den Einfluss der Gene nicht ganz wettmachen.  
Dies fanden Forscher in einer Zwillingsstudie heraus. Trotzdem wirken sich eine fettarme Diät und viel Bewegung im Alltag positiv auf den Cholesterinspiegel und vor allem den Anteil des "schlechten Cholesterins" LDL im Blut aus.
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Die Studie "Concordant lipoprotein and weight responses to dietary fat change in identical twins with divergent exercise levels" von Paul Williams erschien im "American Journal of Clinical Nutrition" (Bd. 82, Seite 181-187, Ausgabe vom 8.7.2005).
->   "American Journal of Clinical Nutrition"
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Eineiige Zwillinge mit konträrem Lebenswandel
Paul Williams und Kollegen vom Lawrence Livermore National Laboratory in Berkeley (Kalifornien) und dem Forschungsinstitut des Kinderkrankenhauses im benachbarten Oakland verglichen die LDL-Werte bei 28 Paaren eineiiger männlicher Zwillinge.

Die Paare waren so ausgewählt, dass jeweils einer der beiden Zwillinge sportlich superaktiv und fit war, während der andere seine freie Zeit lieber auf der Couch vor dem Fernseher verbrachte.
Diät mit unterschiedlichem Fettanteil
Die Forscher verordneten den Zwillingspaaren im Wechsel von jeweils sechs Wochen Schmalhans- und Schlemmer-Diäten.

Das heißt, einmal mussten sich Männer mit einem Fettanteil von maximal 20 Prozent an den täglich aufgenommenen Kalorien begnügen. Das andere Mal waren Eiscreme und Torte mit einem täglichen Fettanteil von 40 Prozent der Kalorien erlaubt.

Ungeachtet der Diäten behielten die Zwillinge ihren gewohnten Lebensstil als "Couch Potato" beziehungsweise Fitness-Freak bei, heißt es in der Zeitschrift.
Es liegt an den Genen
"Wenn einer der Zwillinge sich fettreich ernähren konnte, ohne dass sein schlechtes Cholesterin anstieg, dann konnte das sein Bruder auch", erläuterte Williams.

"Aber wenn bei einem der beiden Zwillinge der LDL-Cholesterinspiegel bei fettreicher Ernährung in die Höhe schnellte, tat er das beim Bruder ebenfalls." Einige Zwillingspaare hätten Gene, die ihnen helfen, Fett gut zu verwerten, andere eben nicht.

[science.ORF.at/APA/dpa, 8.7.05]
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01.01.2010