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Neuer BSE-Lebendtest funktioniert zuverlässig  
  Ein in Deutschland entwickelter Bluttest kann BSE bei lebenden Tieren zuverlässig erkennen. Der Test hat seine Funktionsfähigkeit in einer ersten großen Studie bestätigt, teilte die Universität Göttingen am Montag mit.  
Beruht auf Erbgutreaktionen nach Infektion
Mit der Methode sei der Rinderwahnsinn bereits im Frühstadium nachzuweisen. Sie beruhe auf spezifischen Erbgutreaktionen nach der Infektion.

Betroffene Rinder könnten so von den Höfen entfernt werden, bevor sie den Schlachthof erreichen. Bisher wird in der Praxis nur das Hirngewebe geschlachteter Rinder auf BSE getestet.

Nach den Ergebnissen der Studie könne der Lebendtest "zur frühzeitigen Erkennung von BSE-Risikorindern in Herden" eingesetzt werden, erklärte der Leiter des Tierärztlichen Instituts, Bertram Brenig.
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Die Studie "Bov-tA Short Interspersed Nucleotide Element Sequences in Circulating Nucleic Acids from Sera of Cattle with Bovine Spongiform Encephalopathy (BSE) and Sera of Cattle Exposed to BSE" ist in "Clinical and Diagnostic Laboratory Immunology" (CDLI, Bd. 12, S. 814; Juli 2005) erschienen.
->   Abstract in CDLI
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Tausend Tiere untersucht
Die Wissenschaftler haben für die Studie rund 1.000 Tiere untersucht. Davon stammten 135 Rinder aus so genannten Risikoherden, in denen schon BSE aufgetreten war. Die genetischen Veränderungen im Blut konnten bei vier bereits an BSE erkrankten Tieren und bei 65 Prozent der Tiere aus Risikoherden zuverlässig nachgewiesen werden.

Dieser Prozentsatz an Infektionen entspreche den Erwartungen, erläuterte Brenig. Die meisten Tiere seien unter zwei Jahre alt gewesen.

Bis zum Ausbruch des Rinderwahns können mehrere Jahre vergehen. In der Kontrollgruppe aus gesunden Rindern habe lediglich rund 0,5 Prozent die Erbgutreaktion gezeigt.
DNA-Fragmente
Der Test weise kurze, mobile Fragmente des Erbmaterials DNA nach, die nach einer Infektion mit dem BSE-Erreger aus verschiedenen Bereichen des Erbguts freigesetzt werden, erläuterte Brenig.

"Die Fragmente werden nach der Infektion herausgeschnitten. Der genaue Zeitpunkt ist aber noch unbekannt," so Brenig.

[science.ORF.at/dpa, 11.7.05]
->   Universität Göttingen
->   science.ORF.at-Archiv zu BSE
 
 
 
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01.01.2010