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An den Medizin-Unis wird es langsam eng  
  An den Medizin-Universitäten wird es für Studienwerber langsam eng - obwohl erst an der Medizin-Uni Wien die Zulassungsfrist begonnen hat und noch kein einziger deutscher Student fix inskribiert ist.  
Die Voranmeldungen in Wien und Innsbruck lassen darauf schließen, dass zahlreiche Interessenten abgewiesen werden müssen.

"Zufluchtsort" könnte Graz werden, wo zunächst alle Studienwerber zugelassen werden und ein Aussieben erst nach dem ersten Semester erfolgt.
Wien: 1.700 rittern um 500 Plätze
An der Medizinischen Universität Wien sind von den 1.560 zur Verfügung stehenden Studienplätzen bereits 1.060 fix vergeben. Um die restlichen 500 konkurrieren nach dem Abbruch der Vorerfassung 1.700 Studienwerber, etwa 1.300 davon aus Deutschland.

Die Plätze sichern werden sich jene, die den nach der Voranmeldung von der Uni verschickten Zahlschein für die Studiengebühren einzahlen und nach der Verbuchung des Geldes am schnellsten in der Studienabteilung sind ("First come, first serve").
Drei Tage Vorteil für Österreichs Studierende
Die ersten Inskriptionen deutscher Studierender werden erst frühestens Ende der Woche erwartet. Grund dafür ist, dass sie sich erst nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu den Zugangsregeln an den österreichischen Unis am 7. Juli vorerfassen lassen konnten - die schnellsten Österreicher hatten hier auf Grund des Beginns der Inskriptionsfrist am 4. Juli einen Wettbewerbsvorteil.
->   EuGH: Uni-Zugangsregeln Österreichs sind EU-widrig (7.7.05)
Innsbruck: Poststempel entscheidet
An der Medizin-Uni Innsbruck, wo die Vorerfassung im Gegensatz dazu erst nach dem Urteil gestartet wurde, gab es diesen Vorsprung nicht. Resultat: Am zweiten Tag nach Beginn der Voranmeldefrist wurden 290 Bewerbungen von Deutschen und 261 von Österreichern gezählt.

Insgesamt werden rund 550 Studienplätze vergeben. Das Bewerbungsverfahren wird aus einer Mischung aus "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" und zusätzlichen Kriterien (z.B. schulische Leistungen und bisheriges Engagement im medizinischen, sozialen oder naturwissenschaftlichen Bereich bzw. Motivation für das Medizinstudium) bestehen.

Für den Zeitfaktor ist in Innsbruck nicht das Einlangen der Bewerbung, sondern der Poststempel ausschlaggebend.
Auffangbecken Graz?
Als einzige Medizin-Uni ohne "First come, first serve"-Prinzip könnte die Hochschule in Graz zum Auffangbecken für Abgewiesene werden. In den ersten zehn Tagen der Vorerfassung per Internet haben sich dort mit 880 Interessenten bereits weit mehr Personen angemeldet als im Vorjahr überhaupt ein Studium begonnen haben (750) - und das, obwohl die Vorerfassung für Ausländer erst am 18. Juli beginnt.

Zur Zeit wird darüber nachgedacht, wie und wo mit den Vorlesungen ausgewichen werden kann. Der größte Hörsaal fasst nicht mehr als 350 Personen.
Auswahl nach dem ersten Semester
In Graz soll die Studentenauswahl erst nach dem ersten Semester erfolgen - mittels Eignungstest, Kenntnistest und Prüfungsleistungen im ersten Halbjahr. In die zahlenmäßig beschränkten Übungen und Seminare werden dann nur 300 aufgenommen.

Allerdings: 200 Seminar- und Übungsplätze sind schon mit Studierenden besetzt, die im Vorjahr nicht zum Zug gekommen sind.

[science.ORF.at/APA, 11.7.05]
->   Medizin-Uni Wien
->   Medizin-Uni Innsbruck
->   Medizin-Uni Graz
Aktuelles zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Uni-Zugang: Gehrer von Andrang nicht überrascht (12.7.05)
->   Nun "perfekt": Aus für offenen Uni-Zugang (8.7.05)
 
 
 
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01.01.2010