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Eventuell ältestes Dinosaurier-Fossil entdeckt  
  Ein brasilianisches Forscherteam ist auf Überreste eines urzeitlichen Kriechtiers gestoßen, bei dem es sich möglicherweise um das älteste bislang entdeckte Fossil eines Dinosauriers handelt.  
Das rund 2,4 Meter lange Reptil sei 235 Millionen Jahre alt, teilte der Paläontologe Jorge Ferigolo, Leiter des Teams, am Freitag mit. Bestimmt wurde das Alter der versteinerten Überreste anhand des umgebenden Sedimentgesteins, das auf die Triasperiode hinweist.

Damit stamme das Wesen aus einer Zeit, in der Vorläufer der heutigen Krokodile, so genannte Thekodonten, und später auch erste Dinosaurier gelebt hätten.
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Trias
Die Triaszeit gehört zum so genannten Mesozoikum, dem "Erdmittelalter". Sie begann vor rund 245 Millionen Jahren und endete vor 208 Millionen Jahren. Sie scheint hauptsächlich von Hitze und Trockenheit geprägt gewesen zu sein, mit Abschnitten monsunartiger Regenfälle. In der Triaszeit gab es keine fünf Kontinente, sondern nur eine einzige gigantische Landmasse. Im späten Trias (vor rund 225 Millionen Jahren) schließlich begann - nach bisherigen Erkenntnissen - die Zeit der Dinosaurier.
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Nicht eindeutig zuordenbar
Das Fossil, das rund 250 Kilometer westlich von Porto Alegre gefunden wurden, sei aber nicht eindeutig zuzuordnen. "Falls es ein Dinosaurier ist, ist es ein ziemlich merkwürdiges Exemplar", fügte der Forscher hinzu.

Das Urzeit-Reptil hat sich laut Ferigolo auf seinen Fußballen vorwärts bewegt wie ein Krokodil und nicht auf den Zehen, wie es für die meisten Dinosaurier charakteristisch gewesen sei.
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Nicht jede Echse ist ein Dino
Entgegen der landläufigen Meinung, alle Echsen des Mesozoikums ("Erdmittelalter") wären Dinosaurier gewesen, werden nur Reptilien mit ganz bestimmten Eigenschaften als "Dinosaurier" bezeichnet. Das typischste aller Merkmale: Die Dinosaurier liefen aufrecht auf säulenförmigen Beinen. Von den Reptilien haben sich nur die Dinosaurier so entwickelt. Bei allen anderen stehen die Beine seitlich abgewinkelt. Doch auch die Analyse von Schädelaufbau und Schädelöffnung sind zur Klassifizierung wichtig.
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Rückgrat und Schädel ähneln Dinosaurier
Rückgrat und Schädel wiesen jedoch Ähnlichkeiten mit Dinosauriern auf. Forscher gehen offenbar davon aus, dass das Tier entwicklungsgeschichtlich zwischen den Dinosauriern und ihren Vorläufern einzuordnen ist.

Das Fossil kann somit wichtige Hinweise auf die Entwicklung der Dinosaurier liefern. Erste Erkenntnisse will Ferigolo in rund einem Jahr veröffentlichen.

(Reuters/APA/AFP/red)
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01.01.2010