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NASA nach "Discovery"-Absage in der Defensive  
  Die NASA ist nach dem fehlgeschlagenen Startversuch des Space-Shuttles "Discovery" in die Defensive geraten. Kritiker wiesen daraufhin, dass das Treibstoffsensor-Problem bereits vor drei Monaten aufgetreten sei.  
Damals sei es als "unerklärte Anomalie" abgehakt worden sei. Einige Ingenieure hätten für eine weitere Untersuchung des Phänomens plädiert, das Management der US-Raumfahrtbehörde NASA habe sich aber mit einem Austausch von Kabeln, eines Schaltkastens und des Tanks selbst zufrieden gegeben.
Bei Beginn des Countdown noch zuversichtlich
Der stellvertretende Leiter des Shuttle-Programms, Wayne Hale, sagte vor Journalisten am Mittwoch, man sei zuversichtlich in den Countdown gegangen. "Wir fühlten uns als Gruppe und Management-Team sicher, dass dies eine akzeptable Ausgangsposition für den Flug war".
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Start verschoben
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat am Mittwoch den Start der Raumfähre "Discovery" wegen technischer Schwierigkeiten. Die Ingenieure hatten ein Problem an einem der Treibstoffsensoren entdeckt.
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Zuseher enttäuscht, aber verständnisvoll
Der Abbruch erfolgte zwei Stunden vor dem geplanten Start am Mittwoch, die sieben Astronauten waren bereits an Bord der "Discovery". Tausende Schaulustige, darunter auch Exastronaut John Glenn, hatten sich am Weltraumbahnhof Cape Canaveral eingefunden, um den ersten Shuttle-Start seit der "Columbia"-Katastrophe vor zweieinhalb Jahren zu verfolgen.

Viele reagierten enttäuscht, zeigten aber auch Verständnis. "Ich bin wie wir alle enttäuscht", sagte der demokratische Senator Bill Nelson aus Florida. "Das System hat aber funktioniert, wie es sollte."
Startversuche bis Ende Juli möglich
Einen neuen Startversuch soll es laut NASA nicht vor Samstag geben - vorausgesetzt, die Ursache der Panne wird bis dahin gefunden und behoben. Bis Ende Juli können Startversuche unternommen werden; danach öffnen sich die so genannten Starfenster zur Internationalen Raumstation (ISS) erst wieder im September.

Die Startzeiten hängen zum einen von der Position der ISS ab, ein weiterer Grund ist der Wunsch der NASA nach einem Start bei Tageslicht, um alle Phasen mit Kameras überwachen zu können.
Panne am Dienstag ...
Eine Schrecksekunde gab es schon am Dienstag mitten im Countdown. Eine Plastikabdeckung hatte sich von einem Fenster am Bug der "Discovery" gelöst, war in die Tiefe gestürzt und hatte Hitzeschutzkacheln am Rumpf des Shuttles beschädigt. Das betroffene Paneel wurde ausgetauscht.
->   NASA hält trotz Panne an "Discovery"-Start fest (13.7.05)
... erinnerte an Columbia-Katastrophe
Diese Panne erinnerte auf makabre Weise an die Ursache des "Columbia"-Absturzes bei der Rückkehr in die Erdatmosphäre am 1. Februar 2003.

Beim Start der "Columbia" war der Hitzeschutzschild des Shuttles beschädigt worden, was nach Ermittlungen der NASA zu der Katastrophe beim Landeanflug führte. Das Shuttle-Programm wurde nach dem Absturz, bei dem alle sieben Astronauten ums Leben kamen, ausgesetzt.

[science.ORF.at/APA/AP, 14.7.05]
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01.01.2010