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Studie: Händewaschen halbiert Kinderkrankheiten  
  Händewaschen mit Seife kann Millionen Kinderleben in Entwicklungsländern retten. Die simple Hygienemaßnahme halbierte in Pakistan die Zahl der Durchfall- und Atemwegserkrankungen bei Kindern.  
Von dem Erfolg der bei einer Feldstudie erprobten, verhältnismäßig einfachen Methode berichten Stephen Luby und Kollegen von der US-Seuchenbehörde CDC im britischen Fachblatt "The Lancet" (Bd. 366, S. 225).
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Gefährliche Durchfall- und Atemwegkrankheiten
Jedes Jahr sterben weltweit mehr als 3,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Durchfall- und Atemwegleiden, die zusammen laut "Lancet" die wichtigste Ursache für Todesfälle im Kindesalter sind.
Ein Jahr lang Seife verteilt
Die Forscher verteilten Seife an 600 Haushalte in wilden Siedlungen von Karachi und ermunterten die Familien zum Händewaschen.

Ein Jahr lang kamen Helfer mindestens einmal pro Woche zum Hausbesuch, um neue Seife zu bringen und alle Krankheitssymptome der Familienmitglieder zu registrieren.
50 Prozent weniger Lungenentzündungen
Verglichen mit 300 Haushalten ohne Seife reduzierten sich Lungenentzündungen bei Kindern unter fünf Jahren um 50 Prozent, Durchfall um 53 Prozent.

Auch Eiterflechten auf der Haut nahmen um 34 Prozent ab. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die Familien antibakterielle oder gewöhnliche Seife verwendeten.

"Unsere Daten belegen, dass regelmäßiges Händewaschen mit Seife sehr effektiv Durchfall- und Atemwegserkrankungen verhindert, zwei der führenden Ursachen für Todesfälle im Kindesalter", betont Luby.
Händewaschen preiswert fördern
"Die kostenlose Versorgung mit Seife, häufige Nachbarschaftstreffen und wöchentliche Hausbesuche bei allen verarmten Familien weltweit zur Förderung des Händewaschens sind unerschwinglich teuer. Die Herausforderung für das Gesundheitswesen ist daher, preiswerte Wege zur Förderung des Händewaschens zu finden, die hunderte Millionen gefährdeter Haushalte erreichen können."

[science.ORF.at/APA/dpa, 15.7.05]
 
 
 
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01.01.2010