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Antibiotika gelangen über Gülle in Nutzpflanzen  
  In der Tierhaltung eingesetzte Antibiotika werden durch das Verteilen von Gülle auf Feldern von Nutzpflanzen aufgenommen und gelangen somit in Nahrungsmittel. Antibiotika-Resistenzen könnten zunehmen.  
Das ist das Ergebnis einer dreijährigen Studie der Universität Paderborn, in der Chemiker in einem Modellversuch den Weg von Chlortetracyclin und Sulfonamid-Präparaten in der Nahrungskette analysierten.
Arzneien noch nach acht Monaten in Gülle
Die in dem Versuch von Ferkeln ausgeschiedenen Arzneistoffe waren noch nach acht Monaten in der gelagerten Gülle aufzufinden und auch in den oberen Bodenschichten der damit gedüngten Felder.

Zudem wiesen die Forscher in den Wurzel- und Grünanteilen der erntereifen Pflanzen Antibiotika nach. Sogar im Korn des Winterweizens stießen sie auf Spurengehalte an Chlortetracyclin.
Mehr Antibiotika-Resistenzen durch Nutzpflanzen
"Antibiotika sind zur Bekämpfung der Infektionen von Mensch und Tier unverzichtbar", sagt Untersuchungsleiter Manfred Grote.

"Die weltweit zunehmenden Risiken durch Antibiotika-Resistenzen können aber durch den Arzneimitteleinsatz in der landwirtschaftlichen Tierhaltung verstärkt werden, wenn Antibiotika-Rückstände nicht nur in Lebensmittel vom Tier, sondern auch über Nutzpflanzen in die Nahrung gelangen."

[science.ORF.at/APA/AP, 15.7.05]
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01.01.2010