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Fehlende 170 Millionen: Uni-Rektoren optimistisch  
  Österreichs Universitäten fehlen im laufenden Jahr 170 Millionen Euro. Doch die Rektorenkonferenz ist zuversichtlich: Sie glaubt, dass sie das benötigte Geld vom Finanzministerium bekommen wird.  
170 Millionen Euro sind fast zehn Prozent des gesamten Uni-Budgets, die durch die Ausgliederung der Unis entstanden sind.
Neue Ausgaben, die bei Lehre und Forschung fehlen
So eine Ausgliederung kostet Geld: Plötzlich müssen die Unis Miete bezahlen, Grundsteuer fällt an, ein neues Dienstrecht für die Mitarbeiter, Lohnnebenkosten entstehen.

Insgesamt werden dafür zehn Prozent des gesamten Uni-Budgets verwendet, die in Lehre und Forschung abgehen: 170 Millionen Euro sind das, hat die Rektorenkonferenz errechnet. Und so titelte am Montag auch die Tageszeitung "Kurier".

Dass das die Unis vom Bund bekommen müssten, meint man auch im Bildungsministerium. Im Finanzministerium sträubt man sich allerdings noch.
Finanzministerium muss Einsehen zeigen
Aber der Finanzexperte der Rektorenkonferenz, der Rektor der Universität Innsbruck Manfried Gantner, zeigt sich optimistisch: Die kommenden Leistungsvereinbarungen sehen den Budget-Mehraufwand vor, das werde auch der Finanzminister einsehen, meint Gantner.

Er zeigte im Ö1-Mittagsjournal aber Verständnis dafür, dass Finanzminister Grasser hier nicht sofort nachgibt: "Ich bin selbst Finanzwissenschaftler, ich weiß, dass es Grassers erste Aufgabe ist, das Budget zusammenzuhalten. Wir freuen uns, dass das Bildungsressort hinter diesen Forderungen steht, weil das Pflichtausgaben sind. Es wird mehrer Gespräche oder des Bohrens von harten Brettern bedürfen, um dort auf Gehör zu stoßen."
Geld bereits im nächsten Jahr nötig
Zumindest ab 2007, wenn die Leistungsvereinbarungen zwischen Bund und Unis feststehen, müssten die Unis dieses Geld in voller Höhe bekommen.

Einen Teil davon erwartet man sich schon für das Jahr 2006, sagt Manfried Gantner: "Weil wir es ja jetzt ausgeben müssen und uns diese Mittel bei Forschung und Lehre fehlen. Wir wollen nichts dazu, sondern nur das, was wir an Pflichtausgaben haben."
SPÖ will sofortige Auszahlung
Das Finanzministerium gab dazu heute keine Stellungnahme ab. Diesen Donnerstag werden Rektorenkonferenz und Finanzminister weiterverhandeln.

Am Mittwoch will die SPÖ im Bundesrat einen Antrag zur sofortigen Auszahlung der 170 Millionen an die Unis einbringen, gab deren Wissenschaftssprecher Josef Broukal am Montag bekannt. Das Geld sei den Unis jahrelang vorenthalten worden.

Rektor Gantner dazu: "Wir sind für jede Hilfe dankbar."

Martin Haidinger, Ö1-Wissenschaft, 18.7.05
->   Mehr dazu in: Uni-Probleme und kein Ende (ORF.at, 18.7.05)
->   Rektorenkonferenz
->   Bildungsministerium
->   SPÖ
 
 
 
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01.01.2010