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Zwei Gene identifiziert, die Diabetes II fördern  
  Wissenschaftler identifizierten zwei Gene, die eine Rolle bei der Entstehung von Typ-2-Diabetes spielen. Davon erhoffen sich die Forscher neue Behandlungsstrategien gegen die Zuckerkrankheit.  
Das Team um Barbara Kahn von der Harvard-Universität Boston entdeckte, dass eine bestimmte Erbanlage die Diabetes-Entstehung bei Übergewichtigen fördert.

Philippe Froguel vom Institut Pasteur in Lille und Kollegen fanden heraus, dass ein anderes Gen das normale Insulin-Signal in der Zelle stören könnte.
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Die Studie "Serum retinol binding protein 4 contributes to insulin resistance in obesity and type 2 diabetes" von Barbara Kahn ist am 21.07.2005 im Fachjournal "Nature" (Bd. 436, Seite 354) erschienen.
->   "Nature"
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RBP4-Gen macht Fettgewebe insulinunempfindlich
Barbara Kahn und ihr Team untersuchten, wie das Gen RBP4 übergewichtige Labormäuse zu Diabetikern macht. Im Fettgewebe sorgt die Erbanlage demnach für die Produktion eines gleichnamigen Proteins, das zu einer Insulin-Resistenz führt.

Da eine Senkung des RBP4-Spiegels die gefährliche Resistenz verringert, könne sich aus der Beobachtung eine praktikable Behandlungsstrategie für Typ-2-Diabetes ergeben, schreiben die Forscher. Übergewicht ist ein entscheidender Risikofaktor für diese Krankheit.
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Über die zweite Studie "Variants of ENPP1 are associated with childhood and adult obesity and increase the risk of glucose intolerance and type 2 diabetes" von Philippe Froguel wurde in "Nature Genetics" berichtet.
->   "Nature Genetics"
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ENPP1-Gen fördert Übergewicht und Typ-2-Diabestes
Eine weitere Erbanlage namens ENPP1 ahmt darüber hinaus vermutlich eine Insulin-Resistenz im Gehirn nach und macht die Betroffenen anfälliger für Übergewicht und Typ-2-Diabetes.

Das berichten französische Wissenschaftler, die ihre Beobachtung auf die Untersuchung mehrerer tausend übergewichtiger Kinder und Erwachsener stützen.

Die Erbanlage störe demnach möglicherweise das normale Insulin-Signal in der Zelle. Eine vererbte erhöhte Aktivität dieses Gens könnte eine Insulin-Resistenz verschlimmern und zu einer erhöhten Fetteinlagerung führen, meinen die Forscher.
Zwei Typen von Diabetes
Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) ist die Kontrolle des Blutzuckerspiegels durch das Hormon Insulin gestört. Insulin zügelt auch den Appetit im Gehirn.

Beim Typ-1-Diabetes zerstört das Immunsystem die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse.

Der weitaus häufigere Typ-2- Diabetes (früher oft als Altersdiabetes bezeichnet) entsteht durch eine vererbte oder erworbene Unempfindlichkeit (Resistenz) gegen Insulin.

[science.ORF.at/dpa, 21.7.05]
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Diabetes-Risiko: Lebensstil Erwachsener entscheidet (06.07.05)
->   Forscher finden wichtiges Diabetes-Gen (12.07.04)
->   Forscher entdecken Altersdiabetes-Gen (26.11.02)
 
 
 
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01.01.2010