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BSE: Impfstoff-Forschung macht Fortschritte  
  Über Fortschritte in der BSE-Forschung werden Wissenschaftler bei einem Symposium ab Montag in Wien berichten. Zu den heißen Themen zählen Impfstoffe, die von US-Forschern entwickelt wurden.  
Das erklärte Kongress-Mitorganisator und BSE-Experte Gottfried Brem von der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) gegenüber der APA.

Die Tagung wurde gemeinsam von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) organisiert.
->   Details zur Tagung
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Ursache Prionen
Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) oder im Volksmund Rinderwahnsinn genannt, ist eine besondere Herausforderung für die Wissenschaft. Ebenso wie die beim Menschen vorkommenden Creutzfeldt-Jakob-Krankheit wird sie nicht durch Bakterien oder Viren, sondern Eiweißkörper - so genannte Prionen - ausgelöst.

Lange wurde gerätselt, ob die Krankheit tatsächlich von den Prionen verursacht wird, oder ob diese nur ein Symptom sind.
->   Mehr zu BSE in Wikipedia.de
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Infektionen durch künstlich hergestellte Prionen
Mittlerweile hat sich die Prionen-Hypothese allerdings weitgehend bestätigt. "Es ist gelungen, Mäuse mit künstlich hergestellten Prionen zu infizieren, das spricht dafür, dass die Eiweiße tatsächlich die Ursache sind", so Brem.

Bei künstlich hergestellten und gereinigten Substanzen sei die Gefahr gebannt, dass sich doch unbemerkt Viren in die Versuche einschleichen.
Mäuse konnten per Impfung bereits immunisiert werden
Noch ist man weit davon entfernt, dass man Kühe einfach gegen BSE impft und jede Gefahr ist gebannt. Aber in den Labors beginnen die Arbeiten langsam zu greifen.

So ist es gelungen, Mäuse so weit mittels eines Impfstoffes zu immunisieren, dass deren Überlebenszeit nach einer BSE-Infektion doppelt so lange wurde wie normal, konkret 400 statt 200 Tage.
Antigen gegen Bakterien
Da bekannt ist, dass Prionen über den Darm aufgenommen werden, setzt auch der Impfstoff dort an und fängt die Eiweißkörper bereits dort ab.

Die Basis sind gentechnisch veränderte Bakterien, welche ein Antigen gegen die Prionen produzieren.
Lebendtest für BSE
Für Aufsehen hat ein erst jüngst präsentierter Lebendtest für BSE gesorgt. Entwickelt wurde er von Bertram Brenig (Göttingen, Deutschland), er weist eine Veränderung im Körper von an BSE erkrankten Tieren und nicht direkt den Erreger nach.

Der Test greift bereits in einem frühen Stadium der Krankheit und hat sich in einem Großversuch als zuverlässig erwiesen.

[science.ORF.at/APA, 22.7.05]
Mehr über BSE in science.ORF.at:
->   EU-Kommission will Ziegen verstärkt auf BSE testen (31.1.05)
->   Prionen auch in Niere und Leber gefunden (21.1.05)
->   Forscher erzeugen BSE-resistenten Rinder-Embryo (1.6.04)
 
 
 
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01.01.2010