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Lästiges Schwitzen ist lebensnotwendig  
  Ohne das effektive Kühlsystem der Schweißdrüsen würde ein Mensch den Sommer nicht überleben. Der Temperaturbereich, in dem unser Stoffwechsel optimal funktioniert, ist nämlich ziemlich schmal.  
Bei acht bis zehn Grad unter und drei bis vier Grad über der optimalen Körpertemperatur von knapp 37 Grad drohen irreparable Schäden.
Schwitzen als Spezialität von Säugetieren
Die konstante Körpertemperatur ist eine Spezialität von Säugetieren und Vögeln. Diese Tiere können unabhängig von der Außentemperatur agieren.

Auch sind Enzyme und Hormone dieser Tiergruppen (inklusive Mensch!) speziell auf die Temperatur eingestellt und funktionieren im Optimalbereich entsprechend gut.
Wärme durch Muskelarbeit
Ihre Wärme produzieren die Warmblüter in erster Linie über Muskelarbeit. Wird es zu kühl, beginnen sie zu zittern: Wärme wird produziert.
Schweiß erzeugt Verdunstungskälte
Melden die rund 30.000 Temperatursensoren in der Haut, dass es dem Körper zu warm wird, so beginnt die verstärkte Produktion von Schweiß.

Dabei nutzt das Schwitzen alleine noch gar nichts. Erst wenn die Flüssigkeit auf der Haut zu verdunsten beginnt, entzieht dieser Vorgang dem Körper Wärme.
Feucht-warmes Klima unangenehm
 
Grafik: APA, Quelle: APA

Das ist auch der Grund, warum sich viele Menschen in trocken-heißer Luft wohler fühlen als in feucht-warmer. Bei trockener Hitze verdunstet der Schweiß deutlich schneller, der Kühleffekt ist entsprechend höher.

Im extrem trockenen Wüstenklima mit 15 Prozent Luftfeuchtigkeit und weniger merkt man gar nicht mehr, dass man schwitzt: Kaum hat ein Schweißtröpfchen die Hautoberfläche erreicht, ist es auch schon verdunstet.
Bei Hitze leichte Kleidung bevorzugen
Bewohner von sehr heißen Gegenden tragen deshalb auch meistens luftige, wallende Kleidung. Einerseits ist der Körper von der Sonnenstrahlung abgeschirmt, unter der Kleidung kann der Schweiß andererseits dennoch gut verdunsten, die Kühlung funktioniert.
Nasse Achseln auf Grund fehlender Verdunstung
Im Gegensatz dazu kann in gemäßigten Breiten übliche Kleidung die Verdunstung verhindern. Ohne Klimaanlage wird der Geschäftsmann im Anzug zwar heftig schwitzen, mangels Verdunstung bleibt aber der kühlende Effekt aus. Das Ergebnis sind die berühmten nassen Flecken unter den Achseln.
Schweißgeruch entsteht durch Bakterien
 
Grafik: APA, Quelle: APA

Dass es dabei zur Geruchsentwicklung kommt, ist eine Frage der Zeit. Frisch von den zwei bis drei Millionen Drüsen produziert (siehe Grafik oben), ist Schweiß eine farb- und geruchlose Flüssigkeit, die zu 99 Prozent aus Wasser besteht.

Der Rest sind Salze und Mineralien, Fettsäuren und Eiweiß sowie - in Spuren - Ammoniak und Harnstoff.

Vor allem diese Zusatzstoffe sind es, welche für auf der Haut lebende Bakterien höchst attraktiv sind. Sie beginnen den Cocktail effektiv zu verspeisen. Die Abbauprodukte sorgen dann für den typischen, üblen Schweißgeruch.

[science.ORF.at/APA, 28.7.05]
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01.01.2010