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Erstmals Asteroid mit zwei Monden entdeckt  
  Ein Forscherteam hat erstmals einen Asteroiden mit zwei Monden entdeckt. Die beiden Begleiter umkreisen den Asteroiden namens 87 Silvia in einer Höhe von 710, beziehungsweise 1.360 Kilometern.  
Damit sei erstmals die Existenz eines Dreier- Asteroidensystems nachgewiesen worden, schreiben die Astronomen um Franck Marchis von der University of California in Berkeley.
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Die Studie "Discovery of the triple asteroidal system 87 Sylvia" von Franck Marchis et al. erschien im Fachjournal "Nature" (Band 436, S.822-4; DOI:10.1038/nature.04018).
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Zweiter Begleiter von Asteroid Silvia
Bild: Franck Marchis et al.
Der Asteroid 87 Silvia wurde bereits 1866 entdeckt. Er hat einen Durchmesser von etwa 280 Kilometern und befindet sich im Asteroiden-Hauptgürtel zwischen Mars und Jupiter. Bereits im Jahr 2001 sahen Forscher, dass der Asteroid einen Begleiter hat, genannt S/2001(87)1.

Mit Hilfe des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) auf dem Cerro Paranal in Chile beobachteten Marchis und seine Mitarbeiter 87 Silvia nun erneut.

Statt einem Begleiter sahen die Forscher auf den Aufnahmen diesmal gleich zwei Objekte, die den Asteroiden umkreisen (Bild rechts; der weiße Balken markiert 0,25 Bogensekunden).

S/2004 (87)1 ist mit einem Durchmesser von etwa sieben Kilometern kleiner als der 2001 entdeckte Gefährte, der etwa 18 Kilometer durchmisst. Die Monde umkreisen den Asteroiden in derselben, annähernd äquatorialen Ebene in einer nahezu kreisförmigen Umlaufbahn.
Überreste kosmischer Kollision
 
Bild: Franck Marchis et al.

Vermutlich stammen alle drei Objekte aus einer Kollision zwischen Asteroiden, schreiben die Forscher. 87 Silvia ist demnach eine Art Schutthaufen, der aus den Überresten des Zusammenstoßes besteht, die durch Gravitationskräfte zusammengehalten werden. Bei den beiden Monden handele es sich um einzelne, übrig gebliebene Trümmerstücke.
Anleihe bei römischer Mythologie
Silvia ist nach Rhea Sylvia benannt, der mythischen Mutter der Begründer der Stadt Rom. In Anlehnung daran haben die Forscher um Marchis für die Silvia-Monde die Namen Romulus und Remus vorgeschlagen, wie die ESO berichtet.

Die Existenz von Doppel-Asteroiden ist erst seit 1994 zweifelsfrei bewiesen. Damals entdeckten Forscher, dass der Asteroid "Ida" von einem Mond umkreist wird.

[science.ORF.at/dpa, 11.8.05]
->   The Very Large Telescope Project
->   The European Southern Observatory
->   Romulus und Remus - Wikipedia
->   University of California, Berkeley
->   Mehr zu Asteroiden im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010