News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 
Hochenergetischer Gammablitz beobachtet  
  Deutsche Forscher haben auf La Palma erstmals einen Ausbruch von kosmischen Gammastrahlen im hochenergetischen Bereich während der Explosionsphase beobachtet.  
Zudem seien erstmals zeitgleich von der Erde und aus dem Weltall Gammastrahlen beobachtet worden, sagte Karl Mannheim vom Lehrstuhl für Astronomie an der Uni Würzburg.
Kosmisches Feuerwerk
Die Wissenschaftler der Universität Würzburg und des Max-Planck-Instituts für Physik in München hoffen nun auf neue Erkenntnisse über die noch immer rätselhafte Ursache für diese Ausbrüche. Gammastrahlen- Explosionen gehören zu den leuchtkräftigsten Ereignissen im Universum. Sie strahlen innerhalb weniger Sekunden weit mehr Energie ab als eine ganze Galaxie.
Blitz schwächer als erwartet
Bild: Robert Wagner, Max-Planck-Institut für Physik
Der Gammablitz wurde Mitte Juli mit dem auf der Kanareninsel La Palma stationierten, weltgrößten Gammastrahlen-Teleskop MAGIC beobachtet (Bild rechts). Die so gewonnenen Daten werden zurzeit im MAGIC-Datenzentrum an der Fakultät für Physik und Astronomie in Würzburg analysiert.

Bisher sei erkennbar, dass die gemessene Gamma-Intensität bis zu 1.000 Mal schwächer ist, als theoretische Vorhersagen es erwarten ließen, sagte Mannheim. Das könne daran liegen, dass der Gammablitz extrem weit entfernt war.

In diesem Fall werde der Gamma-Fluss durch Wechselwirkungen mit dem intergalaktischen Photonfeld stark abgeschwächt.
Acht Milliarden Lichtjahre tiefer Blick ins Universum
MAGIC wurde im Oktober 2003 auf dem höchsten Berg der Insel errichtet. Seinen Routinebetrieb nahm es Mitte 2004 auf.

Das Teleskop untersucht die energiereiche Strahlung etwa von fernen Galaxien und Supernova-Resten, um einige der noch ungelösten Probleme der Astrophysik zu lösen. Mit seiner Hilfe ist es den Wissenschaftlern möglich, bis zu acht Milliarden Lichtjahre ins Universum zu schauen.

Betrieben wird MAGIC von einer internationalen Kooperation unter Federführung des Max-Planck-Instituts München. Rund 150 Wissenschaftler aus 14 Ländern sind an dem Projekt beteiligt. Aus Deutschland kommen neben den Würzburgern und Münchnern noch Wissenschaftler aus Dortmund und Berlin.

[science.ORF.at/dpa, 25.8.05]
->   The MAGIC Telescope Project
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010