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Adlernachwuchs aus dem Eiskasten  
  Das weltweit erste mit gefrorenem Samen erzeugte Adlerküken ist in Schottland geschlüpft. Die Technik könnte dazu beitragen, vom Aussterben bedrohte Vogelarten zu schützen.  
Künstliche Befruchtung nach Auftau-Phase
Bild: dpa
Adlerküken Thor erblickte vergangene Woche das Licht der Welt. Zieheltern sind der Falkner Andrew Knowles-Brown und der Biologe Graham Wishart von der University of Abertay in der schottischen Stadt Dundee.

Die Züchter hatten ein Steppenadlerweibchen mit dem vorübergehend in Stickstoff gefrorenem Sperma eines Steinadlers künstlich befruchtet.
->   University of Abertay
Geburt auf einer Farm
Die Methode mit gefrorenem Sperma sei in den USA schon bei zwei Falkenarten angewendet worden, sagte Wishart. Deren Küken seien jedoch im Labor zur Welt gekommen, Thor hingegen auf der Farm von Knowles-Brown in Elvanfoot. "Wir hoffen, dass auch andere Falkner unsere Methode außerhalb eines Labors verwenden können." Es sei zudem eine Chance, seltene Raubvögel vor dem Aussterben zu bewahren.
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Kreuzung zweier Adler
"Meg", die Mutter von Thor, ist ein Steppenadler, Vater "Tallin" ein Steinadler. Der Steinadler hat, ausgewachsen, etwa 2 Meter Flügelspannweite und ist im Flug an den gefingerten Schwingen, seinem mittellangen, leicht gerundeten Stoß und dem vorgebauten Kopf gut zu erkennen. Alte Steinadler sind beinahe ganz dunkelbraun gefärbt, Oberkopf und Nacken sind dabei goldgelb gefärbt. Die jungen Steinadler haben einen halbmondförmigen weißen "Fleck" in der Schwingenunterseite und auch der Stoß ist weiß gefärbt, jedoch schwarz eingesäumt.
->   Mehr über den Steinadler
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Längere Sperma-Haltbarkeit durch Stickstoff-Frieren

Wishart hatte vier Jahre lang an seinem Verfahren gefeilt. Zunächst kühlte der Experte das Sperma in einer Box auf minus 20 Grad ab. Das Gefriergerät wurde hierbei von einem Computer gesteuert, um die Temperatur langsam abzusenken.

Die Box mit dem Sperma wurde dann in schnell gefrierenden Stickstoff gepackt. "Hier kann sich das Sperma auf unbegrenzte Zeit halten", sagten die Experten.

So sei es denkbar, dass in Zukunft ein Raubvogelweibchen aus Australien mit dem Sperma eines Raubvogelmännchen aus England befruchtet werde.

(APA/dpa/red)
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01.01.2010