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Explosion am Rande des Universums  
  Astronomen haben eine riesige Explosion am Rande des sichtbaren Universums entdeckt. Es ist der am weitesten von der Erde entfernte Gammastrahlen-Ausbruch, der jemals beobachtet wurde.  
Die Daten sollen helfen, die Entwicklung unseres Universum besser zu verstehen. Der Gammastrahlen-Ausbruch stamme wahrscheinlich von einem riesigen Stern, der kollabiert sei, teilte die Königliche Astronomische Gesellschaft am Montag in London mit.
Ausbruch vor 12,7 Milliarden Jahren
Der Ausbruch sei in einer Entfernung von 12,7 Milliarden Lichtjahren geschehen - weniger als 900 Millionen Jahre nach dem Urknall, schreibt Guido Chincarini von der Universität Mailand- Bicocca.

Das Weltall habe noch nicht einmal sieben Prozent seines heutigen Alters erreicht, erste Sterne und Galaxien hätten sich gerade gebildet.

Bei der Explosion ist nach Angaben von Chincarini innerhalb weniger Minuten 300 Mal mehr Energie frei geworden, als die Sonne in ihrem gesamten Leben von zehn Milliarden Jahren abgeben werde.
Quasar als Rekordhalter
 
Bild: NASA

Wie ein Stern so viel Energie erzeugen könne, sei noch nicht klar, sagte Nial Tanvir von der britischen Universität Hertfordshire. Bisher ist nach Angaben der Königlichen Astronomischen Gesellschaft nur ein Quasar in noch weiterer Entfernung beobachten worden.

Quasare enthalten die Masse von mehreren Millionen Sternen und strahlen extrem stark. Der nun gemessene Ausbruch wurde untern anderem vom NASA-Satellit "Swift" (Bild oben) sowie Teleskopen in Chile und auf Hawaii gemessen.

Gammastrahlen-Explosionen (Gamma Ray Bursts) gehören zu den leuchtkräftigsten Ereignissen im Universum. Sie strahlen wenige Sekunden lang weit mehr Energie ab als eine ganze Galaxie.

[science.ORF.at/dpa, 13.9.05]
->   Gammastrahlen-Ausbruch - Wikipedia
->   Quasar - Wikipedia
->   Swift (NASA)
 
 
 
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01.01.2010