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Jetlag-Studie: Coenzym NADH soll helfen  
  Durch das "Coenzym Nummer 1" NADH sollen die Auswirkungen eines Jetlags "effizient" gelindert werden. Einer neuen Studie zufolge gilt das für Müdigkeitserscheinungen, aber auch für Konzentrations- und Gedächtnisstörungen.  
Zu diesem Ergebnis ist ein Forschungsprojekt unter der Leitung von Eric Viirre, Center of Neurologic Study, La Jolla (Kalifornien) gekommen. Dies teilten der Studienleiter und der Entwickler dieser Substanz, Univ.-Prof. Jörg Birkmayer vom Birkmayer Institut in Wien bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Innsbruck mit.
Weniger müde
Die Studie habe gezeigt, dass Flugreisende, denen NADH (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid) verabreicht worden war, eine "bedeutend" bessere kognitive Leistung (Konzentration und Gedächtnis) sowie geringere Müdigkeitserscheinungen gezeigt hätten. Ein Mangel an NADH bedeute ein "Energiedefizit auf zellulärer Ebene" und zeige sich durch das Symptom Müdigkeit, erklärte Birkmayer.

Ihm sei es vor acht Jahren gelungen, eine "stabile, absorbierbare Form von NADH" zu entwickeln. Die "stabile Form von NADH" soll nun als Nahrungsergänzung in den europäischen Handel gebracht werden. In Amerika sowie in Österreich ist das Präparat bereits erhältlich.
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In jeder lebenden Zelle
NADH ist in jeder lebenden Zelle vorhanden. Durch den Kochvorgang oder die Magensäure würde das Coenzym jedoch größtenteils zerstört, führten die Wissenschaftler aus. Der NADH-Bestand einer Zelle hänge davon ab, wie viel Energie sie brauche. Herzmuskelzellen würden etwa doppelt soviel des wichtigen Coenzyms enthalten wie Hirn- oder Muskelzellen. Je mehr NADH einer Zelle zur Verfügung stehen würde, desto länger könne sie "am Leben bleiben", betonte Birkmayer.
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Schutz vor 'Freien Radikalen'
Den Bereichen Zellreparatur, Abwehrkräfte, Botenstoffe sowie dem Schutz vor Freien Radikalen werde NADH eine fördernde Funktion zugeschrieben, erklärten die Wissenschaftler.

Darüber hinaus gelte der "Energie-Lieferant" als "potenzieller Verstärker der Gedächtnisleistung" und könne bei "Morbus Parkinson", Depressionen, Demenz und "Morbus Alzheimer" sowie dem Chronischen Müdigkeitssyndrom (CFS) eingesetzt werden, führte Birkmayer aus.
Keine neue Aufputschdroge
Die Gefahr einer einer neuen Aufputsch-Droge sei durch das
Präparat nicht gegeben, betonte Birkmayer. Es könne keine
Abhängigkeit entstehen, da es sich bei diesem Präparat um keine Droge, sondern um eine Nahrungsergänzung handle.

Durchwegs positive Ergebnisse hätten sich bei "Langzeitkonsumenten" in Amerika gezeigt, die die Nahrungsergänzung bereits seit fünf Jahren genommen hätten. Eine Studie im Bereich Leistungssport hätte sogar eine Energiesteigerung der Athleten um sieben Prozent nachgewiesen, erklärte der Wissenschaftler.

(APA/red)
->   Center of Neurologic Study
 
 
 
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01.01.2010