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Zum zweiten Mal Chinesen im All  
  China hat am Mittwoch zum zweiten Mal nach dem historischen Erstflug 2003 eine bemannte Rakete ins All geschickt. China ist nach Russland und den USA erst das dritte Land, das Menschen ins All gebracht hat.  
Hunderte Millionen Zuseher
Die Mission der Astronauten Fei Junlong and Nie Haisheng zeige "den Willen, die Zuversicht und die Fähigkeit" des chinesischen Volkes zu wissenschaftlichen Höchstleistungen, sagte Ministerpräsident Wen Jiabo.

Hunderte Millionen Chinesen verfolgten den Start des "Shenzhou"-Raumschiffs im Fernsehen und auf Großbildleinwänden.
Fünf Tage im Orbit
Die neue Mission soll Medienberichten zufolge fünf Tage dauern und ist damit wesentlich länger und riskanter als der erste bemannte Weltraumflug eines Chinesen vor knapp zwei Jahren. Damals blieb ein Astronaut 21,5 Stunden im All. Fei und Nie sollen dagegen etwa 80 Mal die Erde umkreisen. "Wir fühlen uns ganz gut", funkte Fei aus dem All.

Ministerpräsident Wen hatte die Astronauten, die in China "Weltraumreisende", Taikonauten, genannt werden, kurz vor dem Start besucht. Das Raumschiff erreichte nach 23 Minuten seine Umlaufbahn. Wei sagte: "Shenzhou 6, die weltweite Aufmerksamkeit erregt hat, ist erfolgreich gestartet."
Erstmals im TV übertragen
Das Abheben der Rakete "Langer Marsch" vom Raumfahrtzentrum Jiuquan in der Wüste Gobi wurde erstmals im Fernsehen übertragen, was die Zuversicht der chinesischen Führung in die Zuverlässigkeit der Technologie demonstrierte.

Jubelnde Schulkinder verfolgten den Start im Klassenzimmer. Peking will mit seinem Raumfahrtprogramm seinen Anspruch als aufstrebende Weltmacht untermauern und patriotische Gefühle schüren, die das Ansehen der Kommunistischen Partei aufpolieren sollen.

Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, die Astronauten sollten während ihres Fluges ihre zehn Kilogramm schweren Raumanzüge ausziehen, um zwischen den beiden Hälften ihres Raumschiffs - einer Landekapsel und einem Orbiter - zu wechseln.
Russische Technologie
Die Shenzhou-Kapsel ("Göttliches Gefährt") basiert auf der russischen Sojus-Technologie. China hat auch Technik für Raumanzüge, lebensunterstützende Systeme und anderes Zubehör in Moskau eingekauft, betont aber zugleich, dass alle ins All geschickten Teile in China hergestellt worden seien.

Pekings Raketenprogramm begann in den fünfziger Jahren. 1970 brachte das Land den ersten Satelliten ins All und transportiert derzeit mit seinen "Langen-Marsch"-Raketen regelmäßig Nutzlast auch für ausländische Kunden. 2010 soll ein unbemanntes chinesisches Raumschiff auf dem Mond landen, weitere Pläne sehen den Bau einer Raumstation vor.
Identität der Piloten kurzfristig bekannt gegeben
Die Identität der beiden Astronauten wurde erst Stunden vor dem Start enthüllt. Fei und Nie wurden laut Xinhua aus sechs Kandidaten ausgewählt. Der erste Chinese im All, der frühere Kampfpilot Yang Liwei, genießt den Status eines Nationalhelden.

[science.ORF.at/AP, 12.10.05]
->   Shenzou 6 (Wikipedia)
 
 
 
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01.01.2010