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Kometen sind "eisige Staubbälle"  
  Kometen sind einer aktuellen Studie zufolge staubiger als bisher angenommen. Das haben Auswertungen der Bilder von der inszenierten Kometenkollision "Deep Impact" ergeben.  
"Jetzt haben wir beim Kometen Tempel 1 gesehen, dass mehr Staub als Eis da ist", sagte der Michael Küppers vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau und der Erstautor der Studie.
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Die Studie "A large dust/ice ratio in the nucleus of comet 9P/Tempel 1" erschien im Fachjournal "Nature" (Band 437, S. 987-990; doi: 10.1038/nature04236).
->   Zur Studie
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"Eisiger Staubball" statt "schmutziger Schneeball"
Seit den 50er Jahren gehe die Wissenschaft davon aus, dass Kometen eher "schmutzige Schneebälle" sind (der Begriff "dirty snowball" stammt vom Harvard-Astronomen Fred Whipple). "Tempel 1 hat sich eher als "eisiger Staubball" entpuppt", sagte Küppers.
Deep Impact: Kollision mit 37.000 km/h
Bild: NASA
Das kühlschrankgroße Projektil der US-Raumsonde "Deep Impact" war am 4. Juli mit einer Geschwindigkeit von rund 37.000 Kilometern pro Stunde in den kartoffelförmigen Kometen Tempel 1 gerast.

Die Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft hatten mit Hilfe der Osiris-Kamera an Bord der ESA-Kometensonde Rosetta Bilder von dem in den Weltraum schleudernden Kometenmaterial aus einer Entfernung von 80 Millionen Kilometern aufgenommen. Etwa 2500 Bilder werden nach Angaben Küppers ausgewertet.

Endgültige Ergebnisse erwartet er im Laufe des nächsten Jahres. Zusammen mit den Auswertungen der NASA erhoffen sich die Wissenschaftler Aufschluss über die Entstehung des Sonnensystems.
Komet im 19. Jahrhundert entdeckt
Tempel 1 wurde am 3. April 1867 von dem sächsischen Astronomen Ernst Wilhelm Leberecht Tempel (1821-1889) in Marseille entdeckt. Der Komet hat eine Länge von 14 Kilometern und einen Durchmesser von rund 5 Kilometern. Er umrundet die Sonne auf einer elliptischen Bahn zwischen den Planeten Mars und Jupiter alle 5,5 Jahre.

[science.ORF.at/dpa, 13.10.05]
->   Deep Impact (NASA)
->   Deep Impact (ESO)
->   Mehr zur Mission "Deep impact" im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010