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ESA-Mission Venus Express erfolgreich gestartet  
  Die europäische Raummission Venus Express ist erfolgreich gestartet. Am 9. November 2005 um 4.33 Uhr hob die Raumsonde an Bord einer Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab.  
Die erste europäische Venusmission soll den nächsten Nachbarplaneten der Erde im April 2006 erreichen. Hauptziel der 220 Millionen Euro teueren Mission ist die Erforschung der Venusatmosphäre.
Sonde auf Kurs zu Zielplanet Venus
Bild: ESA
Der Chef des europäischen Raumkontrollzentrums ESOC in Darmstadt, Gaele Winters, sagte: "Wir haben einen erfolgreichen Start gesehen."

Kurz nach 06.00 Uhr habe die Fregat-Oberstufe der Rakete zum zweiten Mal gezündet und die Sonde auf ihren endgültigen Kurs zum Zielplaneten Venus geschickt. Zuvor war die Raumsonde rund eine Stunde lang um die Erde gekreist.
500 Tage lang wissenschaftliche Experimente
Nach Angaben der europäischen Raumfahrtagentur ESA sind für die wissenschaftlichen Experimente zunächst 500 Tage geplant. An Bord der unter Mitwirkung von 14 europäischen Staaten konstruierten Sonde befinden sich insgesamt sieben Messinstrumente, darunter Massenspektrometer, Magnetometer sowie eine Spezialkamera.

Die Sonde wurde unter Federführung des Raumfahrtkonzerns EADS Astrium im französischen Toulouse gebaut. Gesteuert wird die Raumsonde vom ESA-Raumkontrollzentrum in Darmstadt.
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Österreichisches High-Tech an Bord
Wie schon bei "Mars Express" ist auch österreichisches Know-how mit an Bord. So lieferte das Institut für Weltraumforschung (IWF) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Graz ein Instrument zur Messung des Magnetfeldes in der Umgebung der Venus. Die Thermalisolierung des Satelliten stammt von Austrian Aerospace (AAE).
->   Institut für Weltraumforschung (ÖAW)
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Extremer Treibhauseffekt
Experten halten es für nahezu ausgeschlossen, dass auf der Venus Leben existiert. Es gibt kaum Wasser. Zudem herrscht auf dem Planeten ein extremer Treibhauseffekt in der Atmosphäre. So wird der Planet auf bis zu 500 Grad aufgeheizt, der Druck liegt um rund das 90-Fache über dem auf der Erde.

Gerade diese Bedingungen interessieren die Forscher. So soll geklärt werden, wie und warum Venus, Erde und Mars im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichten so völlig unterschiedliche Richtungen gegangen sind.
Unterschiede von Venus, Erde und Mars
Die Venus hat eine extreme Treibhaus-Atmosphäre, der Mars hat seine Atmosphäre fast verloren und kühlte stark aus, nur die Erde bietet ideale Bedingungen für Leben.

Die ESA untersucht derzeit alle drei Planeten mit den gleichen Instrumenten. Die Antwort auf die Frage, wie sich die Erde in einem erdgeschichtlichen Zeitrahmen von Millionen Jahren entwickeln wird, ist dabei nicht nur für Weltraumforscher von Bedeutung.

[science.ORF.at/APA/AP, 9.11.05]
->   ESA-Website zur Venus-Sonde
->   Austrian Aerospace
 
 
 
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01.01.2010