News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 
Grazer Forscher analysieren Saturns "Polarlichter"  
  Ultraviolett-Aufnahmen der ESA-Raumsonde Cassini zeigten, was für das menschliche Auge sonst unsichtbar blieb - Leuchterscheinungen in der Saturn-Atmosphäre, die den Polarlichtern auf der Erde ähneln.  
Dem Ringplaneten und der Entstehung seiner Polarlichter widmen sich nun auch Forscher des Grazer Instituts für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

Ende November laden sie zu einem internationalen Workshop über "Saturns Aurora".
Erd- und Satellitenbasierte Messungen werden abgestimmt
Der Grazer Astronom Helmut Rucker vom IWF ist einer der Koordinatoren des Netzwerkes. Er ist dafür verantwortlich, dass erd- und satellitenbasierte Infrarot- und UV-Messungen der Saturn-Aurora aufeinander abgestimmt und in Zusammenarbeit analysiert werden.

In weiterer Folge werden diese Ergebnisse mit jenen, die mit Hilfe von Cassini an Ort und Stelle gewonnen werden, verglichen. Neben dem Hubble-Space-Teleskop in der Erdumlaufbahn sind vor allem die Teleskope am Mauna Kea (z. B. das NASA/IRTF Teleskop auf Hawaii, USA) zu nennen, an dem auch europäische Forscher messen.
Erdteleskope liefern Grundlage für Robotmissionen
Trotz spektakulärer Bilder und Forschungsergebnisse von Raumsonden haben Beobachtungen mit irdischen Teleskopen für Planetenforscher nichts an Bedeutung verloren, im Gegenteil: Liefern sie doch zumeist jene Daten, die spätere detaillierte Robotmissionen erst ermöglichen.

Um beispielsweise die Entstehung der Polarlichter am Saturn erklären zu können, wird der Planet auch mittels Teleskopen auf der Erde und durch das Weltraumteleskop beobachtet.
Europäische Planetenforscher treffen sich in Graz
Die Möglichkeit, die in der Atmosphäre eines Saturnmondes erzeugte Strahlung durch terrestrische Bodenstationen zu messen, ist daher Thema des Treffens europäischer Planetenforscher, das ab dem 25. November am Institut für Weltraumforschung der Akademie der Wissenschaften (IWF) stattfindet.

"Spitzenleute haben sich für das Grazer Meeting angemeldet, darunter die beiden Franzosen Renee Prange und Philippe Zarka vom Observatoire de Paris sowie Steve Miller vom University College London", so Rucker.
60 Institutionen zu Netzwerk zusammengeschlossen
Zur Koordinierung und effizienteren Gestaltung der Forschungsaktivitäten irdischer Beobachter und der extraterrestrischen Arbeit der Raumsonden wurde zu Jahresbeginn 2005 das Forschungsnetzwerk Europlanet (European Planetology Network) gegründet.

Das Netzwerk aus 60 Institutionen und Laboratorien aus 17 europäischen Staaten wird über das 6. Rahmenprogramm der EU-Kommission finanziert. Koordiniert wird Europlanet vom französischen Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS).

[science.ORF.at/APA, 16.11.05]
->   Institut für Weltraumforschung der ÖAW
->   Mehr zum Netzwerk Europlanet
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010