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Der Neujahrstag dauert eine Sekunde länger  
  In den Schaltjahren wird unser Kalender um einen Tag erweitert. Zusätzlich werden hin und wieder auch einzelne Tage um eine Sekunde gestreckt. Das nächste Mal ist dies in der Neujahrsnacht um ein Uhr der Fall.  
Schaltjahre müssen eingeführt werden, weil die Erde für einen kompletten Umlauf um die Sonne etwas mehr als 365 Drehungen um die eigene Achse braucht. Anderen Ursprungs sind die Schaltsekunden.
Erdrotation nicht immer genau gleich
Bis 1960 waren sowohl die Einheit Sekunde als auch die Zeitskala an die Rotation der Erde um ihre eigene Achse gebunden: Das hat den Vorteil, dass die darauf basierende Zeitskala immer im Einklang mit der astronomischen Zeit steht.

Weil jedoch die Rotationsgeschwindigkeit der Erde Schwankungen unterliegt, sind die Sekunden nicht jeden Tag gleich lang.
Atomzeitskala leicht anders als astronomische Zeit
Die 13. Generalkonferenz für Maß und Gewicht definierte 1967 die Sekunde neu mittels Schwingung des Cäsiumatoms. Diese heute noch gültige Definition hat den Vorteil, dass die Sekunde nicht mehr den Schwankungen der Erdrotation ausgesetzt ist.

Bei einer Zeitskala, die auf der atomaren Sekunde basiert, ist die Stellung der Erde gegenüber der Sonne nach 86.400 Sekunden nicht immer identisch.

Auf die Dauer akkumulieren sich diese Unterschiede. Das hat zur Folge, dass sich die Atomzeitskala immer weiter von der astronomischen Zeit wegbewegt.
"Koordinierte Weltzeit" schafft Ordnung
Deshalb mussten zwei atomare Zeitskalen definiert werden: Die Internationale Atomzeitskala (Temps Atomique International, TAI) ist kontinuierlich und nimmt keine Rücksicht auf Abweichungen von der astronomischen Zeit.

Die koordinierte Weltzeit (Temps Universel Coordonne, UTC) hat das gleiche Skalen-Maß wie TAI, ist aber nie mehr als 0,9 Sekunden von der astronomischen Zeit entfernt.

Wenn sich die Differenz zwischen UTC und der astronomischen Zeit auf 0,9 Sekunden akkumuliert hat, wird eine Schaltsekunde eingeführt.
->   Mehr über die verschiedenen Zeiten (Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen)
Bereits 22 Schaltsekunden
Schaltsekunden können Ende Juni oder Ende Dezember eingeschoben werden. Sie werden dann als 60. Sekunde eingefügt, die es normalerweise nicht gibt: 23.59.59, 23.59.60, 00.00.00, 00.00.01 Uhr.

Die heute gültigen Regeln für die koordinierte Weltzeit wurden 1972 festgelegt. Seither wurden 22 Schaltsekunden eingeführt, im Durchschnitt also eine pro 18 Monate.

Zusammen mit dem anfänglichen Unterschied von zehn Sekunden ist die Differenz heute auf 32 Sekunden angewachsen.

[science.ORF.at/APA/sda, 6.12.05]
->   Schweizer Bundesamt für Metrologie und Akkreditierung (Metas)
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Streit um die Zeit: Erdrotation kontra Atomschwingung (17.6.03)
 
 
 
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01.01.2010