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Britische Forscher: Gähnen steckt auch Affen an  
  Gähnen steckt nicht nur Menschen an, sondern auch Affen. Britische Forscher haben einer Gruppe von 22 Stummelschwanzmakaken (Macaca arctoides) ein Video mit gähnenden Artgenossen vorgespielt.  
Dabei gähnten die Affen deutlich häufiger als bei einem Kontrollvideo mit einem Artgenossen, der nicht gähnt, berichten die Wissenschaftler der Universität Stirling.

Fast jedes Tier habe während des Gähn-Films und in den drei Minuten danach mindestens einmal gegähnt - durchschnittlich sogar 2,4 Mal.
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Die Studie "Video-induced yawning in stumptail macaques" von Annika Paukner und James R. Anderson ist am 7. Dezember 2005 im Fachblatt "Biology Letters" (DOI: 10.1098/rsbl.2005.0411) erschienen.
->   Zu den "Biology Letters"
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50 Prozent der Menschen lassen sich anstecken
Studien beim Menschen hatten gezeigt, dass sich zwischen 42 und 55 Prozent der Erwachsenen vom Gähnen anstecken lassen.

Obwohl viele Wirbeltiere gähnen, ist das ansteckende Gähnen bisher nur bei den nächsten Verwandten des Menschen belegt, den Schimpansen.
->   Einfühlsame Menschen gähnen gerne mit
Bei Affen möglicherweise auch Abwehrreaktion
Bei Menschen wird das Mitgähnen auf Mitgefühl und Verständnis für ihr Gegenüber zurückgeführt. Soweit gehen Paukner und Anderson bei ihren Affen jedoch nicht.

Möglicherweise rissen die Tiere angesichts des Gähn-Videos auch deshalb ihre Münder öfter auf, weil sie dem Gegenüber in einer Abwehrreaktion die Eckzähne zeigen wollen.
Ausgeprägtes Sozialverhalten
Die Stummelschwanzmakaken leben in Südostasien und Südchina in Gruppen von fünf bis 40 Tieren. Ihr Sozialverhalten gilt als besonders ausgeprägt.

[science.ORF.at/APA/dpa, 7.12.05]
 
 
 
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01.01.2010