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Schlaganfall: Zwei Mio. Neuronen sterben minütlich  
  Wird ein Patient nach einem Schlaganfall nicht sofort behandelt, gehen pro Minute knapp zwei Millionen Nervenzellen verloren, in einer Stunde altert das Hirn um dreieinhalb "normale" Jahre.  
Dass die schnelle Behandlung entscheidend für den Patienten ist, hat nun der Notfallmediziner Jeffrey Saver vom Department für Neurologie an der University of California eindrücklich mit Zahlen dokumentiert.
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Die Studie "Time Is Brain-Quantified" ist als Online-Vorabpublikation in der Fachzeitschrift "Stroke" (doi:10.1161/01.STR.0000196957.55928.ab; 8.12.05) erschienen.
->   Abstract der Studie
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54 Milliliter Gehirnvolumen betroffen
Savers Berechnungen basieren auf der systematischen Überprüfung vorhandener Studien. Durchschnittlich, so der Mediziner, dauerte es zehn Stunden, bis sich ein Schlaganfall komplett entwickelt hat. In Mitleidenschaft gezogen ist dabei im Schnitt ein Gehirnareal von 54 Millilitern.

Unmittelbar nach einem ischämischen - also durch Blutleere bedingten - Hirninfarkt sterben pro Minute 1,9 Millionen Nervenzellen ab.
Pro Minute: 14 Milliarden Synapsen gehen verloren
Im gleichen Zeitraum gehen 14 Milliarden Synapsen verloren, die Schaltstellen zwischen den Neuronen, und zwölf Kilometer Nervenfasern werden zerstört.

Verglichen mit der Verlustrate von Nervenzellen in einem normalen Gehirn altert es nach einem Schlaganfall ohne Behandlung um 3,6 Jahre pro Stunde.

Die Zahlen sollen unterstreichen, wie wichtig eine adäquate Notfallbehandlung von Schlaganfall-Patienten ist, schreibt Saver. Nur so können schwerwiegende Folgeerscheinungen vermieden werden.

[science.ORF.at, 12.12.05]
->   Jeffrey Saver, University of California
->   Wie erkennt man einen Schlaganfall? (ÖGSF)
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Schlaganfall
 
 
 
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01.01.2010